Fernsehbeiträge und Videos

Sehen Sie hier aus der Reihe "Exclusiv im Ersten" die ARD Sendung "Der Kampf um die Windräder" vom 01.08.2016. "Die Windkraft ist eines der emotionalsten Streitthemen der aktuellen Zeit: politisch forciert, finanziell stark gefördert, getragen von weitreichenden ökonomischen und ökologischen Erwartungen - und zugleich mit großen Ängsten besetzt. Für die einen bedeutet Windkraft saubere Energie, die Atomkraft und Kohle ersetzen und unser Klima retten soll, für die anderen steht sie für die Zerstörung von Naturlandschaften und Profitinteressen." Weitere Links: Trailer

Sehen Sie hier die Podiumsdiskussion des Wiesbadener Kuriers vom 13.11.2014

Das ZDF zeigte am 04.05.2014 in der Reihe planet e einen sehenswerten Beitrag zum Thema: "An vielen Orten tobt ein hitziger Kampf um die Windkraft. Betreiber wollen neue Windräder bauen, Naturschützer und Anwohner dagegen fürchten Lärm, Verschandelung der Landschaft und Schäden für die Tierwelt." Ein großer Teil der Sendung begleitet die BI Rennstraße (Weilrod). Sehen Sie diesen hier in der ZDF Mediathek.

Das Antiwindkraft Lied der Rhöner Säuwäntzt. Auch als kostenloser Download bei www.sauwantzt.de

Der neue "Erklärfilm" von Vernunftkraft. Er stellt die wesentlichen Sachverhalte dar, die Bürger und Politik wissen müssen, um den gegenwärtigen energiepolitischen Holzweg als solchen zu erkennen und den Pfad der Vernunft zu finden.

Enoch zu Guttenberg am 9. Oktober 2013 in Bad Orb: "Stehen Sie auf! Stellen Sie Ihre eigene Vernunftkraft dem Windkraft-Wahnsinn mit aller Macht entgegen. Dort, wo die Identität Ihrer und unserer Heimat, dort, wo Ihre und damit unsere Lebensqualität gefährdet beziehungsweise zerstört werden.” Sehen Sie diese beeindruckende Rede hier bei vernunftkraft.de.

Das Video zur bundesweiten Aktion "Stunde der Vernunft - Vier vernünftige Viertelstunden" für die Demo der hessischen Bürgerinitiativen vor dem Landtag in Wiesbaden. Lesen Sie dazu auch hier und hier.

In der Reihe nano (Produktion von ARD, ZDF, ORF und SRF) wurde am 17.09.2013 auf 3sat 19:00 der folgende Beitrag unter dem Titel "Ingolf unterwegs - In den Wind geblasen" gesendet. Der Beitrag ist auch in der ZDF oder 3sat Mediathek abrufbar.

In Zusammenarbeit mit der Eismann Film- & Mediaproduktion entstand unser "Rettet-den-Taunuskamm - Der Film".

Hier sehen Sie ein Rettet den Taunuskamm - youtube Medley:

Diese Simulation wurde nach den aktuellen Planungskarten angefertigt und zeigt maßstabsgetreu den Blick auf einen "wind-ausgebauten" Taunuskamm. In der Nacht würden die Turmspitzen dann noch von gleichmäßig rot blinkenden Signalleuchten erhellt.

Die entsprechende Simulation sieht natürlich auch von "der anderen Seite" irgendwie aus, und zwar so für uns Wiesbadener

 

Viele weitere Informationen finden Sie in folgenden Videobeiträgen:

Zwei Hessenschau Beiträge zur Stadtverordnetenversammlung in Taunustein am 18.04.2013 (Quelle: © Hessischer Rundfunk 2013)

Aus Bad Schwalbach erreichte uns folgender Beitrag zu Windkraftanlagen im Orts-u.Landschaftsbild des Taunus

Das droht dem Taunuskamm, wenn die Windräder gebaut werden...
Ergreifender Videobericht aus dem Soonwald, der zeigt wie sich der Wald zum Industriepark ändert.

Statements zum Soonwald - www.soonwald.de

Positionen zur Energiewende - Uwe Anhäuser (www.soonwald.de)

Positionen zur Energiewende - Jacques Berndorf (www.soonwald.de)

Wer im Wald des Hunsrück spazieren gehen möchte, sieht auch dort ein weiteres der xx (leider sicher schon 2-stellig) Beispiele "sinnvoller menschlicher Gestaltung von Umweltverträglichkeit".

Windkraft contra Naturschutz
ARD Bericht: Eigentlich ziehen Naturschutz und Windkraft an einem Strang. Doch Windräder stehen oft da, wo es kräftig pustet. Das sind aber häufig bewaldete und schützenswerte Landschaften. Konflikte mit Naturschützern sind deshalb vorprogrammiert. Fazit: Es besteht Handlungsbedarf, wenn die Natur für die Energiewende nicht unter die Räder kommen soll.

Vernunftkraft.de - Ein Waldspzaiergang
Mit dieser Animation erklären die Verfechter von Vernunftkraft.de was Windkraft im Wald bedeutet und warum wir Bürger sehr kritisch mit dem Thema Windkraft umgehen sollten.

Je mehr Informationen man sich zu diesem Thema ergoogelt, umso erstaunlicher erscheint was hier mit Subventions-Steuergeldern zur Gewinnoptimierung einger Weniger, "mehrheitlich Unbetroffener" offenbar möglich gemacht wird. Und das kann wohl als sicher gelten: Ein Windrad baut niemand aus Nächstenliebe. Siehe dazu z.B. folgende Fernsehberichte:

"Wupp - wupp - wupp" bei Tag und bei Nacht (3sat 2010)
Anwohner wehren sich gegen Windrad-Geräusche: "Ich wäre nie hierhin gezogen, wenn ich gewusst hätte, dass ich hier irgendwann nur noch Windräder sehe", sagt Ralph Potowski.

Umzingelt von Windrädern (3sat 2013)
Zuerst waren es einige Windräder. Jetzt beklagen sich die Anwohner, dass sie eingekesselt wurden.
Schließt mit den Worten: Alle Planungsschritte sind sorgfältig durchdacht, sachlich richtig und gesetzestreu im Sinne des brandenburgischen Windenergieerlasses, nur 2 Dinge wurden vernachlässigt, die Menschen und ihre Landschaft.

Das Märchen von der sauberen Windkraft - Teil 1 (RTL - SpiegelTV)

Das Märchen von der sauberen Windkraft - Teil 2 (RTL - SpiegelTV)

Windkraft ist nicht so umweltfreundlich wie man denkt (ARD - Panorama 2011)
Neodym in Windrädern, hochgiftige Abfälle verseuchen Landstriche in China

Windräder im Wald (ZDF - moma 2012)
Die Windkraft boomt in Deutschland. Bisher gab es nur wenige Windräder im Forst. Nun müssen ihnen immer mehr Bäume weichen. Naturschützer protestieren.

Die Klima-Lüge (WDR 2009)

Jeder muss einen Beitrag leisten (ZDF - Frontal21 2013)
Im Frontal21-Interview verteidigt Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) seine Pläne zur Einführung einer Strompreisbremse.

Energiewende (ZDF - Frontal21 2012)

Noch einige interessante Beiträge und Videos zum Thema:


Schlagschattenschlag

Eine Reise zum Mittelpunkt des Windrad-Schlagschattens.

Windrad-Romantik: Schattenschlag und Geräuschkulisse


Windkraft Schattenseiten

Windkraftanlage in Ellhöft an der dänischen Grenze. Höhe der Anlage 163 m. Diese Anlage wirft sehr lange Schatten.

Windräder machen krank, sagen Betroffene in den Australien
Ein Bericht von Rosanna Mangiarelli (Today Tonight Adelaide)


Auch eine WKA ist vor Unfällen nicht gefeit. Problematisch insbesondere an Waldstandorten dabei ist, dass die Anlagen in 150m Höhe für Feuerwehr und Hilfstrupps quasi unerreichbar sind.

Windkraft - Fakten statt Mythos (4)

mit freundlicher Genehmigung von www.vernunftkraft.de

Wind­in­dus­trie nützt der re­gio­na­len Wirt­schaft und schafft Ar­beits­plät­ze.

Fakt Die Pro­fi­te aus der sub­ven­ti­ons­ge­stütz­ten Pro­duk­ti­on gehen an die Grund­be­sit­zer und die Be­trei­ber­fir­men. So­fern Kom­mu­nen an Wind‐„Parks“ par­ti­zi­pie­ren, nutzt das zwar dem Ge­mein­de­sä­ckel, geht aber zu Las­ten all derer, die EEG‐Um­la­ge zah­len müs­sen – auch den Bür­gern und Un­ter­neh­mern vor Ort. Da­ge­gen wer­den an­de­re Wirt­schafts­zwei­ge, ins­be­son­de­re der Tou­ris­mus, di­rekt ge­schä­digt Nach­hal­ti­ge Be­schäf­ti­gung ist mit sub­ven­ti­ons­ge­stütz­ter Pro­duk­ti­on nicht zu schaf­fen.

Warum?


Ähn­lich wie ihr Bei­trag zur En­er­gie­ver­sor­gung wird auch der Bei­trag von Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik zu Wert­schöp­fung und Be­schäf­ti­gung in Deutsch­land in aller Regel weit über­schätzt.

Hin­sicht­lich des Bei­trags zur En­er­gie­ver­sor­gung ist es der von Bran­chen­ver­tre­ten gern ver­schlei­er­te Un­ter­schied zwi­schen in­stal­lier­ter Ka­pa­zi­tät und tat­säch­li­cher Pro­duk­ti­on, der Wind­kraft und PV zu Schein­rie­sen macht. Hin­sicht­lich Be­schäf­ti­gung und Wert­schöp­fung ist es die eben­so oft un­ter­schla­ge­ne Dis­kre­panz zwi­schen Brut­to- und Net­to­ef­fek­ten.

Wenn man al­lein auf die in den Bran­chen Wind­kraft und PV er­ziel­ten Um­satz- und Be­schäf­ti­gungs­zah­len und deren Zu­wachs­ra­ten schaut, könn­te man den Ein­druck ge­win­nen, dass es sich um wirt­schaft­lich nen­nens­wer­te Fak­to­ren han­delt. Tat­säch­lich muss man den Brut­to­zah­len und –zu­wäch­sen je­doch die Ent­zug­s­ef­fek­te ge­gen­über­stel­len, die die För­de­rung die­ser Bran­chen im Rest der Volks­wirt­schaft aus­übt.

Jeder durch das EEG um­ver­teil­te Euro muss schließ­lich an an­de­rer Stel­le ver­dient wer­den, was ein­deu­tig zu Las­ten von Wert­schöp­fung und Be­schäf­ti­gung in den nicht ge­för­der­ten Bran­chen geht. Diese Ent­zug­s­ef­fek­te sind schwer zu be­zif­fern, legen aber nahe, dass der Net­to­ef­fekt der För­de­rung von Wind­kraft und PV auf Be­schäf­ti­gung und Wert­schöp­fung für Deutsch­land ins­ge­samt ne­ga­tiv ist.

Aber auch die viel­leicht re­gio­nal re­le­van­ten Brut­to­ef­fek­te sind, bei Lich­te be­trach­tet, sehr be­schei­den. So kam das Wirt­schafts­for­schungs­in­sti­tut IW Köln 2010 zu der Ein­schät­zung, dass von den 300.000 so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Be­schäf­tig­ten im Be­reich der Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en weit mehr als die Hälf­te ihr Aus­kom­men al­lein mit dem Ka­pa­zi­täts­auf­bau ver­die­nen.

Mit dem Be­trieb und der War­tung – also dau­er­haft, über ein blo­ßes Stroh­feu­er beim Auf­bau hin­aus – seien dank aller in­stal­lier­ten An­la­gen der En­er­gie­er­zeu­gung aus Er­neu­er­ba­ren Quel­len le­dig­lich 53.000 Per­so­nen be­schäf­tigt. Eine ver­nach­läs­sig­ba­re Größe.

Ge­mes­sen an 27,5 Mil­lio­nen so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Be­schäf­tig­ten in Deutsch­land ist die Zahl der Ar­beits­plät­ze, die auf das Konto von Wind­rä­dern, So­lar­kol­lek­to­ren etc. gehen, aber alles an­de­re als be­ein­dru­ckend: Nur 0,2 Pro­zent aller Ar­beit­neh­mer küm­mern sich um den lau­fen­den Be­trieb von An­la­gen, die grü­nen Strom pro­du­zie­ren.    (IW Köln, 2010).

Ab­ge­se­hen von sei­ner em­pi­risch ge­rin­gen Be­deu­tung, ist das zu­guns­ten von Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en oft­mals ins Feld ge­führ­te Be­schäf­ti­gungs­ar­gu­ment aus öko­no­mi­scher Sicht oh­ne­hin nicht stich­hal­tig.

Un­ter­schied­li­che Ar­beits­in­ten­si­tä­ten ver­schie­de­ner For­men der En­er­gie­er­zeu­gung kön­nen kein Kri­te­ri­um für die En­er­gie­po­li­tik sein. Denn Be­schäf­ti­gungs­stand und -ent­wick­lung las­sen sich dau­er­haft nur im Rah­men der Ar­beits­markt-, der Bil­dungs- und der all­ge­mei­nen Wirt­schafts- und Stand­ort­po­li­tik be­ein­flus­sen.

Auf die Ar­beits­markt- und Bil­dungs­po­li­tik haben Kom­mu­nen kei­nen nen­nens­wer­ten Ein­fluss. Mit­tels einer klu­gen Wirt­schafts- bzw. Stand­ort­po­li­tik kön­nen sie die wirt­schaft­li­che Ak­ti­vi­tät in der Re­gi­on je­doch aktiv un­ter­stüt­zen und flan­kie­ren. Eine schlech­te Stand­ort­po­li­tik hin­ge­gen be­hin­dert die pri­va­ten Un­ter­neh­men und un­ter­läuft ihre Be­mü­hun­gen.

In den land­schaft­lich be­son­ders reiz­vol­len Re­gio­nen Deutsch­lands ist na­tur­ge­mäß (im dop­pel­ten Wort­sin­ne) der Tou­ris­mus ein we­sent­li­cher Wirt­schafts­fak­tor. Un­ter­neh­men des Gast­stät­ten- und Über­nach­tungs­ge­wer­bes, sowie An­bie­ter von tou­ris­ti­schen Dienst­leis­tun­gen aller Art grün­den ihre wirt­schaft­li­che Exis­tenz auf den Er­ho­lungs- und Er­leb­nis­wert der je­wei­li­gen Land­schaf­ten. Diese ist ein ge­mein­sa­mer Ka­pi­tal­stock, an dem viele Wirt­schafts­ak­teu­re par­ti­zi­pie­ren.

Dies gilt uni­ver­sell für alle be­son­ders cha­rak­te­ris­ti­schen na­tur­na­hen Kul­tur­land­schaf­ten. Für das Erz­ge­bir­ge wie für den baye­ri­schen Wald, für die Eifel wie den Huns­rück, für den Berg Meiß­ner in Nord­hes­sen eben­so wie für den Kreis Mei­ßen in Sach­sen – um nur ei­ni­ge zu nen­nen.

Vor vie­len Jahr­zehn­ten hat man aus öko­lo­gi­schen, ro­man­ti­schen, re­li­giö­sen und auch wirt­schaft­li­chen Mo­ti­ven her­aus be­gon­nen, die Land­schaft zu schüt­zen. An­ders als in an­de­ren In­dus­trie­län­dern haben wir es dank eines ver­gleichs­wei­se strin­gen­ten Land­schafts- und Na­tur­schutz ge­schafft, na­tur­na­he Kul­tur­land­schaf­ten in nen­nens­wer­tem Um­fang zu er­hal­ten.

Diese jahr­zehn­te­lan­gen Er­run­gen­schaf­ten wer­den nun in atem­be­rau­ben­dem Tempo un­ter­gra­ben. Das Bau­recht hat über  Jahr­zehn­te hin­weg er­folg­reich die Zer­sie­de­lung der Land­schaft zu ver­hin­dert. Die­ser Er­folg wird nun im Hand­streich zu Nich­te ge­macht. Grund ist eine 1996 vor­ge­nom­me­ne, zwei­zei­len­lan­ge, win­zi­ge Er­gän­zung im Pa­ra­gra­fen 35 des Bau­ge­setz­buchs.  Die als “Pri­vi­le­gie­rung der Wind­kraft” be­kann­te Vor­schrift, räumt Wind­un­ter­neh­mern ein­zig­ar­ti­ge Vor­rech­te ein. Wind­in­dus­tri­el­le dür­fen au­ßer­halb ge­schlos­se­ner Ort­schaf­ten bauen. Eine 200 Meter hohe Wind­kraft­an­la­ge ist damit leich­ter zu ge­neh­mi­gen als ein Kiosk am Ba­de­see.

Dies ist nicht nur aus der Per­spek­ti­ve des Öko­lo­gen, des Ma­lers, des Ro­man­ti­kers oder des Freun­des der Schöp­fung höchst be­dau­er­lich.

Die Aus­he­be­lung des Land­schafts- und Na­tur­schut­zes hat auch sub­stan­ti­el­le öko­no­mi­sche Ef­fek­te, die sich nicht durch re­t­ho­ri­sche Kunst­grif­fe wie “Bür­ger­wind­parks” und “Wert­schöp­fung vor Ort” ver­mei­den las­sen.

Diese be­schäf­ti­gungs- und wachs­tums­schäd­li­chen Wir­kun­gen der An­sied­lung von Wind­in­dus­trie­an­la­gen in durch ty­pi­sche Land­schaft ge­präg­ten Re­gio­nen möch­ten wir an­hand der uns be­son­ders ver­trau­ten Re­gi­on Nord­hes­sen und des Wer­ra-Meiß­ner-Krei­ses ex­em­pla­risch dar­stel­len.


Dort, im Hei­mat­land der Brü­der Grimm, steht die an­ge­streb­te An­sied­lung der be­schäf­ti­gungs- und wert­schöp­fungs­ar­men Wind­in­dus­trie in be­son­ders ekla­tan­tem Wi­der­spruch zu an­sons­ten ver­folg­ten stand­ort­po­li­ti­schen Stra­te­gie.

Das hes­si­sche Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um be­zeich­net den Tou­ris­mus als wich­ti­gen Wirt­schafts­fak­tor und geht für Hes­sen von 200.000 Ar­beits­plät­zen und Brut­to­um­sät­zen in Höhe von 12 Mil­li­ar­den Euro im Jahr aus.

Be­son­ders her­vor­ge­ho­ben wer­den dabei die Na­tur­land­schaf­ten des

 

     Na­tio­nal­parks Kel­ler­wald-Eder­see,

 

  • des Bio­sphä­ren­re­ser­vats Rhön,
  • des Geo-Na­tur­park Berg­stra­ße-Oden­wald,
  • des Na­tur­parks Die­mel­see,
  • des Hohen Vo­gels­bergs,
  • des Ha­bichts­walds,
  • des  Lahn-Dill-Berg­lands,
  • des Na­tur­parks Meiß­ner-Kau­fun­ger Wald,
  • des Tau­nus und

Es be­darf kei­nes Di­ploms in Wirt­schafts­geo­gra­phie, um zu er­ken­nen, dass die re­la­ti­ve Be­deu­tung des Tou­ris­mus als Quel­le der Wert­schöp­fung und Be­schäf­ti­gung für das struk­tur­schwa­che Nord­hes­sen ge­gen­über der auch in an­de­ren Be­rei­chen pro­spe­rie­ren­den Rhein-Main-Re­gi­on be­son­ders hoch ist.

Die Mit­tel­ge­birgs­land­schaf­ten in Nord­hes­sen und ins­be­son­de­re der Wer­ra-Meiß­ner-Kreis sind nicht nur mär­chen­haft schön. Sie sind für die Re­gi­on auch wirt­schaft­lich ein ech­tes Juwel. Be­su­cher aus aller Welt sind von die­ser Land­schaft an­ge­tan.

Im Jahr 2011 emp­fing Nord­hes­sen mehr als 2,1 Mil­lio­nen Über­nach­tungs­gäs­te. Ins­ge­samt konn­te die Re­gi­on mehr als 7 Mil­lio­nen Über­nach­tun­gen ver­bu­chen. Dabei stamm­te der größ­te An­teil der Gäste aus Deutsch­land. Mehr als die Hälf­te aller Über­nach­tun­gen ent­fie­len je­doch mit

84.000 Nie­der­län­de­rin­nen und Nie­der­län­dern,
45.000 Dä­nin­nen und Dänen,
34.000 Schwe­din­nen und Schwe­den sowie
12.000 Bel­gie­rin­nen und Bel­gi­ern

Quel­le: Hes­si­sches Sta­tis­ti­sches Lan­des­amt (2012) 

auf un­se­re Freun­din­nen und Freun­de aus­län­di­scher Pro­ve­ni­enz.

Die Brü­der Grimm sind ge­mein­sa­mes eu­ro­päi­sches Erbe. Ihre Hei­mat ist in der er­wei­ter­ten Nach­bar­schaft äu­ßerst be­liebt. Die Land­schaft zwi­schen Werra, Fulda, Weser und Lahn, Meiß­ner, Vo­gels­berg und Kel­ler­wald ist das Ka­pi­tal der Re­gi­on. Das Re­gio­nal­ma­nage­ment preist die­ses Ka­pi­tal zu recht und er­folg­reich an und un­ter­stützt damit die Ent­wick­lung des Wirt­schafts­fak­tors Tou­ris­mus.

Unter der Seite www.​nordhessen.​de wer­den mär­chen­haf­te Orte“ be­schrie­ben und Bil­der einer wun­der­bar har­mo­ni­schen Land­schaft ge­zeigt.

In der Un­ter­ru­brik des Wer­ra­tals er­fährt der Be­su­cher der Seite, dass

„im Wer­ra­tal eine un­ver­fälsch­te Mit­tel­ge­birgs­land­schaft, ge­prägt von Ber­gen, Hü­geln, viel Wald und Was­ser“ 

zu er­le­ben ist, dass Wan­dern für „Er­ho­lung in un­be­rühr­ter Natur“ sorgt und die vom Deut­schen Wan­der­in­sti­tut aus­ge­zeich­ne­ten Pre­mi­um­we­ge

immer wie­der atem­be­rau­ben­de Aus­bli­cke

bie­ten.

Eben­so ein­la­dend ist die Seite des Na­tur­parks Meiß­ner, die eben­falls die ein­zig­ar­ti­ge Land­schaft in den Vor­der­grund stellt.

Mit der Frage „wo wol­len Sie woh­nen?

wen­det sich die Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft-Wer­ra-Meiß­ner in gleich drei Spra­chen (deutsch, eng­lisch und nie­der­län­disch) an die Öf­fent­lich­keit. Man wirbt mit Ruhe, Natur, Land­schaft und Le­bens­qua­li­tät und ent­spre­chen­den Bil­dern für den Zuzug in den Kreis.

All diese Ak­ti­vi­tä­ten sind Aus­druck einer sinn­vol­len Stand­ort­po­li­tik, die die Stär­ken der Re­gi­on fo­kus­siert und in der Welt be­kannt macht. Die An­sied­lung von Wind­kraft­in­dus­trie­an­la­gen auf den be­wal­de­ten Ber­gen kon­ter­ka­riert diese Be­mü­hun­gen auf ab­sur­de Weise.

Er­ho­lungs- und Na­tur­su­chen­de aus an­gren­zen­den, stär­ker in­dus­tri­ell ge­präg­ten Re­gio­nen und Län­dern kom­men schließ­lich wegen der Un­be­rührt­heit der Natur und der Har­mo­nie der Land­schaft hier her.

Mit 200m hohen, meh­re­re zig Ki­lo­me­ter weit sicht­ba­ren und ro­tie­ren­den In­dus­trie­an­la­gen wäre es damit schnell vor­bei.

Das Ka­pi­tal der Re­gi­on ohne Not so mut­wil­lig zu ge­fähr­den, wäre ein stand­ort­po­li­ti­sches De­sas­ter.

Frau Holle würde nicht die Kis­sen, son­dern kräf­tig den Kopf schüt­teln!


Diese wirt­schaft­li­che Un­ver­nunft gras­siert nicht nur in Nord­hes­sen, son­dern ist eben­so in an­de­ren land­schaft­lich be­mer­kens­wert schö­nen Tei­len Deutsch­lands aus­ge­prägt.

Kein Ita­lie­ner würde auf die Idee kom­men, die Hügel der Tos­ka­na mit in­effkti­ven Wind­rä­dern zu be­stü­cken. Kein Fran­zo­se würde ernst­haft er­wä­gen,  in der Pro­vence statt des land­schaft­s­ty­pi­schen La­ven­del in gro­ßem Stil Pho­to­vol­ta­ik-Mo­du­le an­zu­pflan­zen.

Was die Wert­schät­zung und Be­wah­rung un­se­rer cha­rak­te­ris­ti­schen Land­schaf­ten be­trifft, kön­nen wir Deut­schen, die wir auf die­sem Ge­biet einst Leh­rer waren, von un­se­ren eu­ro­päi­schen Nach­barn viel ler­nen.


Die Kraft der Ver­nunft legt nahe,

bei der Be­wer­tung von Be­schäf­ti­gungs­wir­kun­gen von För­der­maß­nah­men die Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen ver­schie­de­nen Wirt­schafts­zwei­gen zu be­rück­sich­ti­gen; im Zuge des sub­ven­ti­ons­ge­stütz­ten Aus­baus von Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik nicht das na­tür­li­che Ka­pi­tal der je­wei­li­gen Re­gi­on zu zer­stö­ren; der pla­nungs- und bau­recht­li­che Be­vor­zu­gung von In­dus­trie­an­la­gen der Wind­kraft- und PV-Bran­che ge­gen­über an­de­ren Bau­wer­ken und An­la­gen schnells­tens ein Ende zu set­zen; die fast jahr­hun­der­te­al­ten Er­run­gen­schaf­ten des Na­tur- und Land­schafts­schut­zes zu wah­ren und nicht über Nacht auf­zu­ge­ben; Bau­sün­den (bspw. “au­to­ge­rech­te Stadt”) und Fehl­ent­schei­dun­gen (bspw. “schnel­le Brü­ter”) der Ver­gan­gen­heit als Mah­nun­gen zu Um­sicht und Be­schei­den­heit zu be­grei­fen.

Hier geht es zum Mythos 5

Windkraft - Fakten statt Mythos (5)

mit freundlicher Genehmigung von www.vernunftkraft.de

Re­gio­na­le En­er­gie­aut­ar­kie ist er­stre­bens­wert und öko­lo­gisch.

Fakt Aut­ar­kie­stre­ben ist das his­to­risch er­folg­reichs­te Ver­ar­mungs­pro­gramm – man bli­cke nach Nord­ko­rea. In der En­er­gie­pro­duk­ti­on aut­ark wer­den zu wol­len, ist schlicht ab­surd. Um­welt­freund­li­che En­er­gie­er­zeu­gungs­struk­tu­ren las­sen sich nur im eu­ro­päi­schen Ver­bund er­rei­chen: Strom aus Son­nen­strah­len von dort, wo die Sonne am längs­ten und in­ten­sivs­ten scheint – Strom aus Wind­kraft von dort, wo der Wind am kräf­tigs­ten und ste­tigs­ten weht. Das Grund­prin­zip wirt­schaft­li­chen Wohl­stands heißt „Han­del und Spe­zia­li­sie­rung“. Es soll­te nicht ab­ge­schafft, son­dern stär­ker ge­nutzt wer­den. Im Üb­ri­gen haben Stadt­wer­ke und Kom­mu­nen in der En­er­gie­pro­duk­ti­on ge­gen­über pri­va­ten Un­ter­neh­men keine Kom­pe­tenz­vor­sprün­ge

Warum?


Die Pläne der deut­scher Re­gio­nal­ver­samm­lun­gen und an­de­re In­sti­tu­tio­nen der re­gio­na­len Struk­tur­steue­rung, die in den re­gio­na­len Zeit­schrif­ten ver­wen­de­te Rhe­to­rik und die Be­schlüs­se der kom­mu­na­len Ge­setz­ge­ber legen nahe, dass re­gio­na­le Aut­ar­kie ein er­stre­bens­wer­tes und dem Wohl­er­ge­hen der Bür­ger in den je­wei­li­gen Re­gio­nen dien­li­ches Ziel sei.

Man­che Kom­mu­nen lie­fern sich einen re­gel­rech­ten Wett­lauf im Be­mü­hen um Ei­gen­stän­dig­keit in der En­er­gie­ver­sor­gung und leh­nen ge­biets­über­grei­fen­de  Ko­ope­ra­tio­nen par­tout ab.

Hier scheint eine fun­da­men­ta­le Lehre der Mensch­heits­ge­schich­te ab­han­den ge­kom­men zu sein. Denn wenn es unter Öko­no­men auch viele ver­schie­de­ne Schu­len und Theo­rie­rich­tun­gen gibt, so ist doch ein Grund­prin­zip völ­lig un­um­strit­ten: das der Vor­teil­haf­tig­keit von Han­del und Spe­zia­li­sie­rung nach dem Ge­setz des kom­pa­ra­ti­ven Vor­teils.

Aller Wohl­stand der Na­tio­nen be­ruht, wie Adam Smith be­reits 1776 dar­leg­te, letzt­lich auf die­sem Prin­zip – Län­der spe­zia­li­sie­ren sich auf die Pro­duk­ti­on der­je­ni­gen Güter, die sie auf­grund ihrer Res­sour­cen­aus­stat­tung, auf­grund ihrer geo­gra­fi­schen und kli­ma­ti­schen Be­din­gun­gen und auf­grund des vor­han­de­nen Wis­sens re­la­tiv zu an­de­ren Län­dern am güns­tigs­ten her­stel­len kön­nen.

Was den ei­ge­nen Be­darf über­steigt, wird ex­por­tiert. Was sich im In­land re­la­tiv un­güns­tig pro­du­zie­ren lässt, wird im­por­tiert. So wer­den die Pro­duk­ti­ons­fak­to­ren ihren pro­duk­tivs­ten Ver­wen­dun­gen zu­ge­führt.

Ge­ra­de Deutsch­land lie­fert das beste Bei­spiel dafür. Un­se­re Ex­port­wirt­schaft trägt ganz we­sent­lich zu un­se­rem Le­bens­stan­dard bei. Sie kann nur flo­rie­ren, weil Ar­beit und Ka­pi­tal in den für unser Land vor­teil­haf­tes­ten Ver­wen­dun­gen tätig und nicht etwa in der Pro­duk­ti­on von Ar­ti­scho­cken, Oli­ven­öl, Kau­tschuk und ein­fa­chen Tex­ti­li­en ver­haf­tet sind.

Je bes­ser die Ein­bin­dung in die in­ter­na­tio­na­le Ar­beits­tei­lung, desto ef­fi­zi­en­ter wer­den die vor­han­de­nen Res­sour­cen ge­nutzt und desto höher ist schließ­lich der wirt­schaft­li­che Wohl­stand.

Aut­ar­kie­stre­ben ist das ge­naue Ge­gen­teil die­ses Wohl­stands­pro­gramms – Aut­ar­kie geht un­wei­ger­lich mit einer Ver­schwen­dung von Res­sour­cen ein­her und führt di­rekt in die Armut.

Um sich die­ser fun­da­men­ta­len Ein­sicht der Öko­no­mie zu ver­ge­gen­wär­ti­gen, ge­nügt ein Blick nach Nord­ko­rea – das ein­zi­ge Land der Welt, das sich (mit Aus­nah­me von hu­ma­ni­tä­ren Hilfs­leis­tun­gen) als aut­ark be­zeich­nen kann.

Im Rah­men eines um­fas­sen­den Um­baus des En­er­gie­sys­tems kann es unter be­stimm­ten Um­stän­den durch­aus Po­ten­tia­le für de­zen­tra­le An­sät­ze geben. Grund­sätz­lich ste­hen den Grö­ßen­vor­tei­len zen­tra­ler Er­zeu­gung bei de­zen­tra­ler Er­zeu­gung Ein­spa­run­gen beim Trans­port ge­gen­über.

Die für eine Re­gi­on op­ti­ma­le Lö­sung die­ses Tra­de-Offs hängt von eine Viel­zahl von Fak­to­ren ab – zen­tra­ler Fak­tor dabei ist die re­la­ti­ve Res­sour­cen­aus­stat­tung und die Ver­füg­bar­keit grund­last­fä­hi­ger En­er­gie­trä­ger.

Ob, wo und in wel­chem Aus­maß es sinn­voll ist, En­er­gie in ört­li­cher Nähe der Ver­brau­cher zu pro­du­zie­ren und in­so­weit auf Grö­ßen­vor­tei­le zu ver­zich­ten, kann nur der markt­li­che Wett­be­werb of­fen­ba­ren. Staat­li­che Pla­ner kön­nen nicht wis­sen, wie das op­ti­ma­le Sys­tem aus­sieht. Dass es nicht von Aut­ar­kie ge­kenn­zeich­net ist, liegt je­doch auf der Hand.

Dazu der wis­sen­schaft­li­che Bei­rat am Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um:

„Heute lässt sich nicht ab­se­hen, wie der op­ti­ma­le En­er­gie­mix der Zu­kunft aus­se­hen wird, wo der Strom pro­du­ziert wer­den wird und wel­che Spei­cher­tech­no­lo­gi­en in Zu­kunft ein­ge­setzt wer­den.

Ob und zu wel­chen An­tei­len der So­lar­strom bei­spiels­wei­se aus Spa­ni­en oder Nord­afri­ka oder die Wind­ener­gie aus der Nord­see zur deut­schen En­er­gie­ver­sor­gung bei­tra­gen wer­den, ist noch un­be­kannt. In wel­chem Maße Stau­se­en, etwa in der Schweiz oder in Nor­we­gen, dazu ver­wen­det wer­den, über­schüs­si­ge En­er­gie zu spei­chern, oder ob eher de­zen­tra­le Spei­cher­mög­lich­kei­ten wie zum Bei­spiel Bat­te­ri­en in Elek­tro­au­tos oder Nachtspei­cher­hei­zun­gen ge­nutzt wer­den kön­nen, lässt sich der­zeit eben­falls nicht ab­schät­zen. Erst recht gilt dies für In­no­va­tio­nen, deren Ei­gen­art es nun ein­mal ist, dass sie un­vor­her­seh­bar sind.

Es ist zu be­fürch­ten, dass diese Un­si­cher­heit bei gleich­zei­ti­gem hohen öf­fent­li­chen Druck, Er­fol­ge vor­zu­wei­sen, die wirt­schafts­po­li­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­ger er­neut dazu ver­an­lasst, nach Me­tho­den der Mi­kro­steue­rung zu grei­fen. Fast un­aus­weich­lich sind die Maß­nah­men sol­cher Po­li­tik oft un­ko­or­di­niert und damit zum Teil auch in sich in­kon­sis­tent.“ 

Wis­sen­schaft­li­cher Bei­rat (2011, S. 14 f.) 

Die auf re­gio­na­le Aut­ar­kie ge­rich­te­ten Be­schlüs­se der nord­hes­si­schen Ent­schei­dungs­trä­ger sind ein treff­li­ches Bei­spiel die­ser un­ko­or­di­nier­ten und in sich in­kon­sis­ten­ten Po­li­tik.

Selbst wenn es mög­lich wäre, in ein­zel­nen Krei­sen und Ge­mein­den in der En­er­gie­ver­sor­gung voll­stän­dig aut­ark zu wer­den – auf­grund der Vo­la­ti­li­tät der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en ist es phy­si­ka­lisch un­mög­lich – wäre es doch in öko­no­mi­scher Hin­sicht gro­ber Unfug. Man würde be­wusst dar­auf ver­zich­ten, güns­ti­ge­re Pro­duk­ti­ons­mög­lich­kei­ten an­dern­orts zu nut­zen.

Das Ziel, in der Au­to­mo­bil­pro­duk­ti­on re­gio­nal aut­ark wer­den zu wol­len, wäre nicht viel ab­we­gi­ger. Wenn man bei­spiels­wei­se die Gren­zen des Alt­krei­ses Wit­zen­hau­sen dicht­mach­te und Im­por­te aus Wolfs­burg, Rüs­sels­heim, In­gol­stadt und an­de­ren of­fen­kun­dig bes­ser ge­eig­ne­ten Stand­or­ten un­ter­bin­den würde, ließe sich unter im­men­sem Res­sour­cen­auf­wand viel­leicht auch an der Werra eine Au­to­mo­bil­pro­duk­ti­on auf­zie­hen – statt eines Golfs führe man dann ein­fach den Witz. Ein Witz würde dann bei ver­gleich­ba­rer Qua­li­tät al­ler­dings ein Viel­fa­ches eines Golfs kos­ten. Im nächs­ten Schritt könn­te man dann die Aut­ar­kie in der Ananaspro­duk­ti­on  an­stre­ben – dass diese aus Costa Rica we­sent­lich güns­ti­ger zu haben sind, muss die Kom­mu­nal­po­li­tik nicht von küh­nen Plä­nen ab­hal­ten.

Es be­darf kei­nes No­bel­prei­ses in Öko­no­mie son­dern nur ei­ni­ger nüch­ter­ner Ge­dan­ken, um zu er­ken­nen, dass re­gio­na­le Aut­ar­kie­be­stre­bun­gen ge­ra­de im Be­reich der En­er­gie­er­zeu­gung genau den fal­schen Weg be­schrei­ben.

Denn unter we­ni­gen As­pek­ten un­ter­schei­den sich Län­der und Re­gio­nen so ein­deu­tig wie in der Eig­nung als Stand­or­te für die En­er­gie­pro­duk­ti­on – ins­be­son­de­re der En­er­gie­pro­duk­ti­on aus den Quel­len Sonne und Wind.

In Frei­burg be­trägt die jähr­li­che Son­nen­schein­dau­er im jähr­li­chen Mit­tel 1.740, in Dort­mund le­dig­lich 1.370 Son­nen­stun­den. Wind, Bio­mas­se und un­ter­ir­di­sche Wär­me­quel­len (Geo­ther­mie) sind eben­falls höchst un­ter­schied­lich ver­teilt. Auf die Aus­nut­zung die­ser kom­pa­ra­ti­ven Vor­tei­le frei­wil­lig zu ver­zich­ten, ist un­ver­nünf­tig.

Und wenn man Eu­ro­pa be­trach­tet, sind diese Un­ter­schie­de und damit die Po­ten­tia­le für Han­del und Spe­zia­li­sie­rung, also die mög­li­chen Wohl­stands­ge­win­ne, noch mal um ein Viel­fa­ches aus­ge­präg­ter.

Der­zeit sind 60% aller eu­ro­päi­schen Pho­to­vol­ta­ik-Ka­pa­zi­tä­ten in Deutsch­land in­stal­liert. In Grie­chen­land und Por­tu­gal hin­ge­gen 0,7 und 0,4%.

Quel­le: Sach­ver­stän­di­gen­rat, Jah­res­gut­ach­ten 2011/12, S.248

Es ist liegt auf der Hand, dass hier – und ähn­lich bei den an­de­ren er­neu­er­ba­ren En­er­gie­trä­gern – enor­me Ef­fi­zi­enz­re­ser­ven be­ste­hen. Diese Re­ser­ven nicht zu nut­zen, würde die Bür­ger re­gio­nal aut­ar­ker Re­gio­nen teuer zu ste­hen kom­men.

Den neuen ört­li­chen An­bie­tern hin­ge­gen käme es sehr ge­le­gen. Sie könn­ten sich einen lu­kra­ti­ven, ab­ge­schot­te­ten Markt si­chern und hohe Prei­se durch­set­zen. Nicht von Un­ge­fähr sind es oft­mals Stadt­wer­ke, die sich (von der Wind­kraft­lob­by ge­kö­dert) be­son­ders für „Bür­ger­wind­parks“ stark ma­chen und den Aut­ar­kie­ge­dan­ken er­folg­reich be­för­dern.  In vie­len Re­gio­nen haben sich die Stadt­wer­ke zur Er­hö­hung der po­li­ti­schen Schlag­kraft zu stra­te­gi­schen Al­li­an­zen zu­sam­men­ge­schlos­sen – kaum ist die alte Struk­tur der Ge­biets­mo­no­po­le ein paar Jahre über­wun­den, droht sich mit kom­mu­na­ler Flan­kie­rung ein neuer Mo­no­po­list zu for­mie­ren.

Der Wett­be­werbs­hü­ter Jus­tus Hau­cap (bis Juli 2012 Vor­sit­zen­der der Mo­no­pol­kom­mis­si­on), sieht den ge­gen­wär­ti­gen Trend zur Re­kom­mu­na­li­sie­rung je­den­falls als be­denk­lich und die ent­spre­chen­de Eu­pho­rie als un­be­grün­det an:

In un­se­rem Son­der­gut­ach­ten zu Strom und Gas haben wir über 7000 Post­leit­zahl­be­zir­ke in Deutsch­land dahin ge­hend ver­gli­chen, wer der güns­tigs­te Strom­an­bie­ter für einen Haus­halt mit 4000 kWh Ver­brauch ist. Nur in 11 Fäl­len war ein kom­mu­na­ler An­bie­ter der  güns­tigs­te. Ty­pi­scher­wei­se sor­gen also nicht pri­mär die Kom­mu­nen für den Wett­be­werb am Markt”

Prof. Dr. J. Hau­cap, in “En­er­gie­wirt­schaft­li­che Ta­ges­fra­gen”, Jg. 61, Heft 12, S. 30f.

Per se haben En­er­gie­im­por­te nichts Ver­werf­li­ches an sich. En­er­gie von an­dern­orts zu be­zie­hen, wenn sie dort auf­grund geo­gra­fi­scher, to­po­gra­fi­scher, kli­ma­ti­scher oder sons­ti­ger Be­din­gun­gen güns­ti­ger pro­du­ziert wer­den kann, ist ein Gebot der Ver­nunft.

Per se ist es für die Bür­ger von Kom­mu­nen auch nicht von Vor­teil, wenn ört­li­che kom­mu­na­le Be­trie­be den En­er­gie­markt be­herr­schen. Ge­gen­über pri­va­ten Un­ter­neh­men haben sie auf die­sem Ge­schäfts­feld a prio­ri keine Kom­pe­tenz­vor­sprün­ge – hät­ten sie diese, wür­den sie sie nut­zen, sich am Wett­be­werb be­haup­ten und ex­pan­die­ren. Dann wären sie al­ler­dings pri­va­te Un­ter­neh­men.

Der ge­gen­wär­tig in vie­len Bun­des­län­dern ein­ge­schla­ge­ne Weg in Rich­tung Re­kom­mu­na­li­sie­rung und re­gio­na­le Ei­gen­ver­sor­gung ist der fal­sche An­satz. Wem es wirk­lich um eine um­welt­ver­träg­li­che En­er­gie­ver­sor­gung geht, der darf die re­gio­na­len Un­ter­schie­de nicht igno­rie­ren oder durch Sub­ven­tio­nen ni­vel­lie­ren, son­dern muss sie ge­zielt aus­nut­zen.

Dies ist nicht un­se­re eso­te­ri­sche Sicht, son­dern das ein­deu­ti­ge Er­geb­nis der Ana­ly­se des Sach­ver­stän­di­gen­ra­tes. Der Titel des sechs­ten Ka­pi­tels des letz­ten Jah­res­gut­ach­tens „En­er­gie­wen­de nur im eu­ro­päi­schen Kon­text“ bringt es un­miss­ver­ständ­lich auf den Punkt.

Darin heißt es

Der wei­te­re Aus­bau gemäß den Ziel­vor­ga­ben des En­er­gie­kon­zepts wird zu einer tech­no­lo­gi­schen und fi­nan­zi­el­len Her­aus­for­de­rung, die nur be­wäl­tigt wer­den kann, wenn die För­de­rung der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en streng am Prin­zip der Kos­ten­ef­fi­zi­enz aus­ge­rich­tet wird und Ska­len­ef­fek­te kon­se­quent aus­ge­nutzt wer­den. Dazu muss vor allem die eu­ro­päi­sche Di­men­si­on der En­er­gie­wen­de stär­ker in den Blick ge­nom­men wer­den, damit die An­la­gen zur Strom­er­zeu­gung aus er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en dort auf­ge­baut wer­den, wo sie die bes­ten Stand­ort­be­din­gun­gen vor­fin­den, wie etwa bei der Pho­to­vol­ta­ik in Süd­eu­ro­pa.

Fazit: Eine öko­lo­gi­sche Form der En­er­gie­ver­sor­gung muss die re­ge­ne­ra­ti­ven Quel­len dort nut­zen, wo sie re­la­tiv reich­lich vor­han­den sind. Pho­to­vol­ta­ik oder an­de­re For­men der so­la­ren En­er­gie­ge­win­nung muss dort statt­fin­den, wo die Sonne am längs­ten  und in­ten­sivs­ten scheint. Wind­ener­gie muss dort ge­nutzt wer­den, wo der Wind am kräf­tigs­ten und ste­tigs­ten weht. Ten­den­zi­ell wird damit auch das Grund­pro­blem der Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en – die Vo­la­ti­li­tät und feh­len­de Grund­last­fä­hig­keit – ge­mil­dert.

Ob und in­wie­weit de­zen­tra­le Lö­sun­gen nach Aus­nut­zung die­ser re­la­ti­ven Vor­tei­le eine sinn­vol­le Rolle spie­len, kann nur der Markt ent­schei­den. Ei­gen­ver­sor­gung um der Aut­ar­kie wil­len ist un­ver­nünf­tig.

Die Kraft der Ver­nunft legt nahe,

 

statt eines Rück­schritts in die Klein­staa­te­rei einen gro­ßen Schritt in Rich­tung in Eu­ro­pa und wo­mög­lich dar­über hin­aus (Stich­wort De­ser­tec) zu tun und die För­der­po­li­tik markt­kon­form auf eu­ro­päi­scher Ebene zu har­mo­ni­sie­ren sowie den eu­ro­päi­schen En­er­gie­bin­nen­markt zu ver­tie­fen.
 

 

Windkraft - Fakten statt Mythos (6)

mit freundlicher Genehmigung von www.vernunftkraft.de

Die „Atom­ka­ta­stro­phe“ von Fu­kus­hi­ma ge­bie­tet dras­ti­sche und schnel­le Maß­nah­men. Wer sich kri­tisch zur „En­er­gie­wen­de“ äu­ßert, ist Zy­ni­ker oder Ewig­gest­ri­ger.

Fakt Bei aller Dra­ma­tik und mensch­li­chen Tra­gö­die im Zu­sam­men­hang mit Fu­kus­hi­ma – die Er­eig­nis­se ent­bin­den uns nicht von der Pflicht zum kri­tisch-ra­tio­na­len Den­ken. Kern­kraft ist keine lang­fris­tig trag­fä­hi­ge Lö­sung. Aber „die“ Lö­sung schlecht­hin gibt es noch nicht – Wind­ener­gie, PV und Bio­mas­se sind bis­lang nur Schein­lö­sun­gen. Die ex­tre­me För­de­rung die­ser Schein­lö­sun­gen ab­sor­biert die Res­sour­cen, die an an­de­rer Stel­le drin­gend be­nö­tigt wer­den: in der En­er­gie­for­schung. Gleich­zei­tig kap­selt sich Deutsch­land en­er­gie­po­li­tisch von den eu­ro­päi­schen Nach­barn ab – ob­wohl die im­men­se Her­aus­for­de­rung des öko­lo­gi­schen Um­baus der En­er­gie­ver­sor­gung nur eu­ro­pä­isch ge­stemmt wer­den kann.  Der Weg weg von der Atom­kraft ist grund­sätz­lich rich­tig – die Eile und Hek­tik, mit der er ein­ge­schla­gen wurde, sind un­ver­nünf­tig. Angst ist ein schlech­ter Rat­ge­ber.

Warum?


Die Flut­ka­ta­stro­phe in Japan vom 11. März 2012 brach­te gro­ßes Leid über den In­sel­staat. Ein Erd­be­ben der Stär­ke neun und ein Tsu­na­mi mit bis zu 40 Meter hohen Wel­len brach­te eine Ka­ta­stro­phe apo­ka­lyp­ti­schen Aus­ma­ßes. Un­ge­fähr 16.000 Men­schen kamen ums Leben, hun­dert­tau­sen­de wur­den ob­dach­los.

Im Zuge der Flut­ka­ta­stro­phe kam es im Kern­kraft­werk Fu­kus­hi­ma Dai­chi zu einer Ha­va­rie, bei der Ra­dio­ak­ti­vi­tät frei­ge­setzt wurde. To­des­op­fer und mensch­li­ches Leid sind je­doch na­he­zu aus­schließ­lich den Ver­wüs­tun­gen durch Erd­be­ben- und Flut­ka­ta­stro­phe ge­schul­det.

In­so­fern sind die Er­eig­nis­se in Fu­kus­hi­ma mit denen in Tscher­no­byl 1986 nicht ver­gleich­bar. Nach jener Atom­ka­ta­stro­phe in der Nach­bar­schaft, die auch Deutsch­land eine hohe Strah­len­be­las­tung brach­te, hielt es die da­ma­li­ge Bun­des­re­gie­rung nicht für nötig, einen grund­le­gen­den Kurs­wech­sel in der En­er­gie­po­li­tik zu voll­zie­hen.

Nach den Er­eig­nis­sen im fer­nen Fu­kus­hi­ma hin­ge­gen, deren ato­ma­ren As­pek­te vor allem in der deut­schen Öf­fent­lich­keit stark fo­kus­siert und von den deut­schen Me­di­en sehr stark in den Vor­der­grund ge­rückt wurde, un­ter­nahm die Bun­des­re­gie­rung eine Kehrt­wen­de um 180 Grad.

Aus einer Lauf­zeit­ver­län­ge­rung wurde prak­tisch im Hand­streich eine er­zwun­ge­ne so­for­ti­ge Ab­schal­tung von sie­ben bis dahin als ta­del­los ein­ge­schätz­ten Kraft­wer­ken. Dies ob­gleich sich an der Si­cher­heit deut­scher Kern­kraft­wer­ke ob­jek­tiv rein gar nichts ge­än­dert hatte.

Die­ser Schritt war mit den eu­ro­päi­schen Nach­barn nicht ab­ge­stimmt und führ­te dort zu Netz­in­sta­bi­li­tä­ten. Für Deutsch­land be­deu­te­te er den Im­port von Strom aus – unter Si­cher­heits­as­pek­ten den deut­schen nicht über­le­ge­nen – fran­zö­si­schen und tsche­chi­schen Kern­kraft­wer­ken.

Mit den aus der ja­pa­ni­schen Flut­ka­ta­stro­phe ge­zo­ge­nen dras­ti­schen Kon­se­quen­zen hat sich Deutsch­land en­er­gie­po­li­tisch in Eu­ro­pa ins Ab­seits be­ge­ben. Wäh­rend man in Polen, Tsche­chi­en und Finn­land neue Kern­kraft­wer­ke bauen lässt und in Eu­ro­pa über neue För­der­pro­gram­me für die­sen En­er­gie­trä­ger nach­denkt, ver­zich­tet man hier­zu­lan­de be­wusst auf die Kern­kraft.

Ein kurz zuvor noch als Mei­len­stein ge­fei­er­tes lang­fris­ti­ges Kon­zept wurde kur­zer­hand über den Hau­fen ge­wor­fen.

Diese Ent­schei­dung war of­fen­kun­dig nicht das Er­geb­nis eines län­ger­fris­ti­gen Denk- und Er­kennt­nis­pro­zes­ses, son­dern im we­sent­li­chen im­puls- und stim­mungs­ge­trie­ben. Man kann die­sen Schritt unter meh­re­ren Ge­sichts­punk­ten in Frage stel­len.

Wir tun dies be­wusst nicht.

Auch die Ak­zep­tanz die­ser nun ge­trof­fe­nen Grund­satz­ent­schei­dung ist – un­ab­hän­gig von der zwei­fel­haf­ten Art ihres Zu­stan­de­kom­mens – ein Gebot der Ver­nunft!

Die auf diese Grund­satz­ent­schei­dung hin ge­trof­fen wei­te­ren Maß­nah­men waren je­doch un­nö­tig hek­tisch, über­stürzt und daher teil­wei­se un­aus­ge­go­ren.

Die Kern­kraft war, zu­vor­derst auf­grund des un­ge­lös­ten End­la­ger­pro­blems, nie eine wirk­lich nach­hal­ti­ge Tech­no­lo­gie. Sie ist aber auch nicht so be­deu­tend für die deut­sche En­er­gie­ver­sor­gung, wie ge­mein­hin un­ter­stellt. Zur Strom­ver­sor­gung trägt sie rund ein Fünf­tel, zur En­er­gie­ver­sor­gung ins­ge­samt nur ein Zehn­tel bei.

Die Vor­stel­lung, dass man drin­gend han­deln müsse, wurde von den Lob­bies be­wusst ge­nährt. Panik wurde be­wusst ge­schürt. Dabei hätte man den Atom­aus­stiegs­be­ding­ten Pro­duk­ti­ons­aus­fall mit den vor­han­de­nen kon­ven­tio­nel­len Koh­le-, we­ni­gen neuen Gas­kraft­wer­ken und über­gangs­wei­se etwas aus­ge­wei­te­ten Im­por­ten pro­blem­los aus­glei­chen kön­nen. Es gab keine Ver­an­las­sung zu blin­dem Ak­tio­nis­mus.

Statt be­son­nen über die wei­te­ren Schrit­te nach­zu­den­ken, wur­den unter dem Stich­wort „En­er­gie­wen­de“ sie­ben um­fang­rei­che Ge­set­ze in einem Hau-Ruck-Ver­fah­ren durch die In­stan­zen ge­bracht und in Win­des­ei­le ver­ab­schie­det.

Nach dem Motto „Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik müs­sen`s rich­ten“ wurde das bis­he­ri­ge EEG ei­ligst no­vel­liert. Auf den bei die­sen zwei­jähr­li­chen No­vel­len ei­gent­lich zwin­gend vor­ge­se­he­nen EEG-Er­fah­rungs­be­richt wurde kur­zer­hand ver­zich­tet. Statt, wie ei­gent­lich vor­ge­schrie­ben, im Lich­te der – sehr be­schei­de­nen – Er­fah­run­gen, wurde das EEG unter hohem Zeit­druck und prak­tisch ohne kri­ti­sche Prü­fung fort­ge­schrie­ben.

Die­ses Ge­setz, das die För­de­rung von Strom aus Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en in plan­wirt­schaft­li­cher Art und Weise unter Auf­wen­dung mas­si­ver ver­steck­ter Sub­ven­tio­nen re­gelt, ist im Zuge des öko­lo­gi­schen Um­baus der En­er­gie­ver­sor­gung je­doch nicht Teil der Lö­sung, son­dern Teil des Pro­blems.

Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik kön­nen auf ab­seh­ba­re Zu­kunft kei­nen Er­satz für kon­ven­tio­nel­le En­er­gie­er­zeu­gung bie­ten.  Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik sind bis­lang nur Schein­lö­sun­gen. So­lan­ge die Spei­che­rung ihrer Er­zeug­nis­se nicht phy­si­ka­lisch mög­lich und wirt­schaft­lich dar­stell­bar ist, kön­nen Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik zu den en­er­gie­po­li­ti­schen Zie­len

 

     Ver­sor­gungs­si­cher­heit

 

  • Um­welt­freund­lich­keit
  • Wirt­schaft­lich­keit

sehr wenig bei­tra­gen.

Es gibt ge­gen­wär­tig kei­nen öko­lo­gi­schen Strom!

Jede Form der En­er­gie­er­zeu­gung hat pro­ble­ma­ti­sche Um­welt­wir­kun­gen. Das Label „Öko­strom“ ist ein er­folg­rei­ches aber ir­re­füh­ren­des Mar­ke­ting­in­stru­ment.

Die ge­gen­wär­ti­ge För­de­rung der Strom­er­zeu­gung aus Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en trägt nicht nur fast nichts zum Er­rei­chen der en­er­gie­po­li­ti­schen Ziele bei – sie ge­fähr­det diese Ziele sogar. Denn sie ab­sor­biert volks­wirt­schaft­li­che Res­sour­cen, die an an­de­rer Stel­le drin­gend be­nö­tigt wer­den – in der Grund­la­gen­for­schung.

Die För­de­rung nicht trag­fä­hi­ger tech­no­lo­gi­scher Schein­lö­sun­gen durch das EEG ent­zieht der deut­schen Volks­wirt­schaft im­men­se Res­sour­cen. Durch die auf 20 Jahre fest­ge­schrie­be­nen Ver­gü­tungs­sät­ze sind be­reits jetzt – selbst wenn keine wei­te­re An­la­ge mehr in Be­trieb ge­nom­men würde – nach kon­ser­va­ti­ver Schät­zung Res­sour­cen in Höhe von 150­Mil­li­ar­den Euro ge­bun­den.  Im letz­ten Jahr be­trug die EEG-Um­la­ge 13 Mil­li­ar­den Euro,  2012 wird sie auf über 14 Mil­li­ar­den stei­gen.

Dies über­steigt den ge­sam­ten Haus­halt des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Bil­dung und For­schung!

Im Zuge des ad acta ge­leg­ten En­er­gie­kon­zepts aus dem Jahr 2010 hat die Bun­des­re­gie­rung ein neues En­er­gie­for­schungs­pro­gramm auf­ge­legt. Die­ses för­dert For­schungs­pro­jek­te, die sich neuen For­men der En­er­gie­er­zeu­gung und -spei­che­rung wid­men. Im Ge­gen­satz zum tech­no­lo­gie­spe­zi­fi­schen EEG ist die­ses Pro­gramm techo­lo­gie­neu­tral an­ge­legt. Es über­lasst die Suche nach Lö­sun­gen also den Per­so­nen, die sich damit aus­ken­nen und das Ri­si­ko tra­gen – fin­di­gen Wis­sen­schaft­lern und tat­kräf­ti­gen Un­ter­neh­mern. Im Prin­zip ein höchst ver­nünf­ti­ger An­satz.

Von sol­chen tech­no­lo­gie­neu­tra­len For­schungs­pro­jek­ten sind mit­tel- bis lang­fris­tig die ent­schei­den­den In­no­va­tio­nen und tech­no­lo­gi­schen Durch­brü­che für eine wirk­lich si­che­re, um­welt­freund­li­che und be­zahl­ba­re En­er­gie­ver­sor­gung zu er­war­ten.

Das En­er­gie­for­schungs­pro­gramm ist in­so­fern ein ech­ter Mei­len­stein.

Im Ver­gleich zur un­sin­ni­gen EEG-För­de­rung ist es je­doch eher ein Kie­sel­stein. Denn für das En­er­gie­for­schungs­pro­gramm also die Suche nach in­no­va­ti­ven und trag­fä­hi­gen Lö­sun­gen, sind in 2012 ge­ra­de mal 754.377 € vor­ge­se­hen – rund ein Zwan­zigs­tel des Be­trags, mit dem der Be­trieb eta­blier­ter Schein­lö­sun­gen sub­ven­tio­niert wird.

Die Kraft der Ver­nunft legt nahe,

 

die Kern­kraft­ent­schei­dung in Deutsch­land nicht in Frage zu stel­len, je­doch Eile und Hek­tik in der En­er­gie­po­li­tik hin­fort zu ver­mei­den; beim öko­lo­gi­schen Umbau der En­er­gie­ver­sor­gung deut­sche Son­der­we­ge und In­sel­lö­sun­gen zu ver­mei­den, eine bes­se­re Ab­stim­mung mit den eu­ro­päi­schen Nach­barn zu su­chen und die Her­ku­les­auf­ga­be ge­mein­sam an­zu­ge­hen; in die­sem Sinne den eu­ro­päi­schen En­er­gie­bin­nen­markt vor­an­zu­brin­gen, die För­de­rung Er­neu­er­ba­rer En­er­gi­en markt­kon­form und tech­no­lo­gie­neu­tral zu har­mo­ni­sie­ren, die Mit­tel für die Grund­la­gen­for­schung auf­zu­sto­cken und eu­ro­pa­weit die Kräf­te zu bün­deln.

Hier geht es zum Mythos 7

 

Windkraft - Fakten statt Mythos (7)

mit freundlicher Genehmigung von www.vernunftkraft.de

Er­neu­er­ba­re En­er­gi­en sind zu­kunfts­wei­send, ihre För­de­rung nutzt der deut­schen Volks­wirt­schaft. Die heu­ti­gen Sub­ven­tio­nen sind die Grund­la­ge zu­künf­ti­ger Wett­be­werbs­vor­tei­le.

Fakt Fakt Die für un­se­ren Wohl­stand re­le­van­ten Un­ter­neh­men und Wirt­schafts­zwei­ge kom­men sämt­lich ohne För­de­rung aus. Der These von zu­künf­ti­gen Wett­be­werbs­vor­tei­len durch Sub­ven­tio­nie­rung liegt die Un­ter­stel­lung zu­grun­de, dass an­de­re Län­der un­se­rem ver­meint­lich guten Bei­spiel fol­gen. Dabei ist die Grund­idee, dass am deut­schen Wesen die Welt ge­ne­sen möge, mehr als über­holt.

Warum?

Lang­fris­tig trag­fä­hi­ge Wett­be­werbs­vor­tei­le kann man sich nur im Wett­be­werb er­ar­bei­ten. Die­ser wird im Be­reich der Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en aber na­he­zu voll­stän­dig aus­ge­schal­tet. Mit Markt­wirt­schaft hat die ge­gen­wär­ti­ge För­de­rung nichts ge­mein, sie ist der di­rek­te Weg in die Plan­wirt­schaft.

Auf Basis heute ver­füg­ba­rer Tech­ni­ken wer­den Prei­se und Men­gen­zie­le in einem im po­li­ti­schen Pro­zess unter maß­geb­li­chem Ein­fluss der Pro­du­zen­ten die­ser tech­ni­schen Lö­sun­gen fest­ge­legt.

Über­tra­gen auf die Au­to­mo­bil­in­dus­trie wäre dies so, als hätte man im Jahr 1945 die  Lo­sung aus­ge­ge­ben, dass bis zum Jahr 2000 jeder Deut­sche einen PKW haben müsse. Den da­mals tech­nisch zur Avant­gar­de ge­hö­ren­den Volks­wa­gen Käfer hätte man zum Stan­dard er­klärt und im Rah­men eines zwei­jähr­li­chen Kon­sul­ta­ti­ons­pro­zes­ses unter Be­tei­li­gung des Ver­ban­des der Au­to­mo­bil­in­dus­trie die Höhe der zur Ziel­er­rei­chung not­wen­di­gen Kauf­prä­mi­en fest­ge­setzt.

Im Er­geb­nis füh­ren wir viel­leicht immer noch Fahr­zeu­ge auf dem tech­ni­schem Stan­dard des VW Käfer. Mit Si­cher­heit hät­ten die Un­ter­neh­men die eine oder an­de­re In­no­va­ti­on ver­passt und mit ihren Fahr­zeu­gen nie­mals Welt­ruhm er­langt. Ein Wirt­schafts­wun­der und die spä­te­re Rolle als Ex­port­na­ti­on wäre uns wahr­schein­lich er­spart ge­blie­ben.

Glück­li­cher­wei­se ist man da­mals nicht so ver­fah­ren, son­dern hat sich für die Wirt­schafts­form der so­zia­len Markt­wirt­schaft ent­schie­den, die den Ide­en- und Im­puls­ge­ber “Wett­be­werb” er­folg­reich nutzt. Zum Vor­teil der Un­ter­neh­men, die sich in die­sem Wett­be­werb be­haup­te­ten und der Kon­su­men­ten, die aus einer Viel­zahl guter, güns­ti­ger, in­no­va­ti­ver und auch unter Um­welt­as­pek­ten immer bes­ser wer­den­der Pro­duk­te aus­wäh­len kön­nen.

Plan­wirt­schaft hin­ge­gen ver­mag keine in­no­va­ti­ven und dau­er­haft trag­fä­hi­gen tech­no­lo­gi­schen Lö­sun­gen her­vor­zu­brin­gen. Eines der bes­ten Er­zeug­nis­se deut­scher Plan­wirt­schaft ist der PKW „Tra­bant“.  Sein Er­folg auf den Welt­märk­ten blieb be­schei­den.

Denn der in­ter­na­tio­na­le Han­del folgt nicht den Wün­schen zen­tra­ler Pla­nungs­stel­len. Er folgt der Logik des kom­pa­ra­ti­ven Vor­teils. Im Er­geb­nis spe­zia­li­sie­ren sich Län­der auf die Pro­duk­ti­on der­je­ni­gen Güter, für die sie re­la­tiv zu an­de­ren am bes­ten ge­rüs­tet sind.

Die­ses Prin­zip lässt sich mit Sub­ven­tio­nen nicht lang­fris­tig außer Kraft set­zen – und der zum Schei­tern ver­ur­teil­te Ver­such ist teuer.

Wel­che Pro­duk­te zu­künf­tig nach­ge­fragt und wel­che Wirt­schafts­zwei­ge zu­künf­tig flo­rie­ren wer­den, kann nicht per För­der­ge­setz ent­schie­den wer­den – schon gar nicht, wenn das Ge­setz von des­sen Pro­fi­teu­ren stark be­ein­flusst wird.

Den Han­dels­sta­tis­ti­ken und dem ge­sun­den Men­schen­ver­stand zu­fol­ge, hat Deutsch­land einen kom­pa­ra­ti­ven Vor­teil bei der ka­pi­tal- und wis­sens­in­ten­si­ven Pro­duk­ti­on.

Einen Dy­na­mo an einen Mast zu schrau­ben, fällt nur be­dingt dar­un­ter. Ir­gend­wann wird man dies an­dern­orts eben­so­gut und bil­li­ger kön­nen.

Die Mi­se­re der deut­schen Pho­to­vol­ta­ik-In­dus­trie, die ra­pi­de in­ter­na­tio­na­le Markt­an­tei­le ver­liert und meh­re­re In­sol­ven­zen zu ver­kraf­ten hat,  ist mitt­ler­wei­le of­fen­kun­dig. Die hie­si­ge Sub­ven­ti­ons­pra­xis ist der Haupt­grund für den Ver­lust an Wett­be­werbs­fä­hig­keit die­ser Bran­che.  Die sich hier ab­zeich­nen­de  Son­nen­fins­ter­nis ist Vor­bo­te des­sen, was ir­gend­wann auch in den an­de­ren nur durch Sub­ven­ti­on künst­lich hoch­ge­päp­pel­ten Spar­ten der Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en zu er­war­ten ist.

Lang­fris­tig müs­sen sich Un­ter­neh­men im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb be­haup­ten. Dazu müs­sen deut­sche Un­ter­neh­men, deren Vor­teil nun­mal in der In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit und nicht bei den Ar­beits­kos­ten liegt, an der Spit­ze der tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lung sein. Ge­ra­de dazu neh­men ihnen die Sub­ven­tio­nen den An­reiz. Die deut­schen Pho­to­vol­ta­i­k­un­ter­neh­men in­ves­tier­ten nur 2-3 % ihres Um­sat­zes in For­schung und Ent­wick­lung, in der wett­be­werbs­in­ten­si­ven Au­to­mo­bil­in­dus­trie be­tra­gen diese Aus­ga­ben durch­schnitt­lich 6 % und inder phar­ma­zeu­ti­schen In­dus­trie rund 9 % vom Um­satz.  Die Sub­ven­tio­nen ma­chen träge.  Doch schlim­mer noch – sie lo­cken die Un­ter­neh­men auf die fal­sche Fähr­te:

Der Markt für So­lar­ther­mie (die Warm­was­ser­ge­win­nung aus Son­nen­strah­len), für die in Deutsch­land ein viel grö­ße­res öko­no­mi­sches und phy­si­ka­li­sches Po­ten­ti­al be­steht, ist durch die mas­si­ve Sub­ven­tio­nie­rung der Pho­to­vol­ta­ik am Wachs­tum ge­hin­dert wor­den.

Die Sub­ven­tio­nen des EEG haben den Wett­be­werb um die knap­pe Res­sour­ce „Dach­flä­che“ zu­guns­ten der in öko­lo­gi­scher und öko­no­mi­scher Hin­sicht schlech­te­ren tech­no­lo­gi­schen Lö­sung ver­zerrt. Der Platz an der Sonne ge­hört nicht der unter den hie­si­gen Be­din­gun­gen bes­ten, son­dern der po­li­tisch am bes­ten ver­tre­te­nen Tech­no­lo­gie.

Oft­mals wird vor­ge­bracht, dass Er­neu­er­ba­re En­er­gi­en eine An­schub­fi­nan­zie­rung be­nö­ti­gen, um ef­fi­zi­ent(er) zu wer­den, damit sie spä­ter am Markt be­ste­hen kön­nen. Sol­che Lern­kur­ven­ef­fek­te sind aber auch in vie­len an­de­ren In­dus­tri­en zu be­ob­ach­ten und für sich ge­nom­men kein Sub­ven­ti­ons­grund.

Even­tu­el­le Lern­kur­ven­ef­fek­te kön­nen je­den­falls nicht recht­fer­ti­gen, unser gan­zes Land ge­wis­ser­ma­ßen als Ver­suchs­la­bor zu be­nut­zen und mit gro­ßen Men­gen von zu­nächst in­ef­fi­zi­en­ten Tech­no­lo­gi­en zu über­zie­hen.

Der Ef­fekt wäre, dass man in an­de­ren Län­dern von den hier auf Kos­ten des Steur­zah­lers/Kon­su­men­ten ge­mach­ten Er­fah­run­gen pro­fi­tiert und sich teure Irr­we­ge – und die Ver­schan­de­lung des ei­ge­nen Lan­des – er­spart.

Um auch mit er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en künf­ti­gen Wohl­stand zu si­chern, braucht man ein Sys­tem, das die Kräf­te des Wett­be­werbs nutzt und dazu bei­trägt, die bes­ten und kos­ten­güns­ti­gen Tech­no­lo­gi­en zu fin­den und an der rich­ti­gen Stel­le ein­zu­set­zen. Das heu­ti­ge För­der­sys­tem läuft dem voll­stän­dig zu­wi­der.

For­schungs- und Pro­duk­ti­ons­ent­schei­dun­gen der In­dus­trie wer­den zu­guns­ten un­ter­le­ge­ner Tech­no­lo­gi­en ver­zerrt. Nicht der Wett­be­werb um die beste Idee, son­dern das von Lob­bies und Bü­ro­kra­ten aus­ge­kun­gel­te Ge­setz be­stimmt, wel­che tech­no­lo­gi­sche Lö­sung zum Ein­satz kommt und wel­cher viel­leicht ge­nia­le Plan in der Schub­la­de ver­bleibt.

Die För­de­rung von spe­zi­fi­schen Tech­no­lo­gi­en birgt stets die Ge­fahr, dass die For­schungs- und Pro­duk­ti­ons­ent­schei­dun­gen der In­dus­trie zu­guns­ten un­ter­le­ge­ner Tech­no­lo­gi­en ver­zerrt wer­den. Nicht die Kon­kur­renz der Er­fin­der und Un­ter­neh­mer, son­dern die Ent­schei­dung des Ge­setz­ge­bers be­stimmt, wel­ches Ver­fah­ren zur re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gie­ge­win­nung Vor­rang haben soll. Das ist ris­kant, denn der ge­gen­wär­tig ra­sche Fort­schritt der Tech­nik in vie­len Be­rei­chen der Ge­win­nung er­neu­er­ba­rer En­er­gi­en lässt es als rat­sam er­schei­nen, nicht vor­ei­lig auf ei­ni­ge be­stimm­te Tech­no­lo­gi­en zu Las­ten An­de­rer zu set­zen.

wis­sen­schaft­li­cher Bei­rat am Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um (2011)

Ge­ra­de die Er­fah­rung mit der Kern­ener­gie ver­deut­licht die Ge­fah­ren des Ver­suchs einer staat­li­chen Steue­rung der tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lung. Im Wett­be­werb hätte sich diese Tech­no­lo­gie man­gels Ver­si­cher­bar­keit ihrer Ri­si­ken ver­mut­lich nie durch­ge­setzt.

In einer der heu­ti­gen Be­geis­te­rung für Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik & Co. ver­gleich­ba­ren Eu­pho­rie glaub­ten die Po­li­ti­ker der fünf­zi­ger und sech­zi­ger Jahre ein­hel­lig, dass die Zu­kunft der Atom­kraft ge­hö­re. Man müsse sie nur an­fangs genug för­dern. Atom­mi­nis­ter Straußträum­te von Atom­au­tos und Atom­flug­zeu­gen und plan­te, dass zu­künf­tig 80 Pro­zent des Stroms aus Ato­m­ern­er­gie kom­men soll­ten.  In den 1980er Jah­ren er­reich­te der An­teil der Atom­kraft an der Strom­ver­sor­gung mit 32 Pro­zent ihren Spit­zen­wert.

Zen­tra­le staat­li­che Pla­nungs­stel­len kön­nen nicht vor­her­se­hen, wel­che Ideen ri­si­ko­freu­di­ge Un­ter­neh­mer und fin­di­ge Wis­sen­schaft­ler in der Zu­kunft haben wer­den. Genau wie die Atom­po­li­tik der 1950er Jahre stellt die ge­gen­wär­ti­ge Er­neu­er­ba­ren-Po­li­tik eine “An­ma­ßung von Wis­sen” (F. A. v. Hayek) dar.

Ende des 19.  Jahr­hun­derts glaub­te man, die eu­ro­päi­schen Me­tro­po­len wür­den an­ge­sichts des zu­neh­men­den Kut­schen­auf­kom­mens bald im Pfer­de­mist ver­sin­ken – mit Ent­de­ckung der Elek­tri­zi­tät und Ein­füh­rung der Stra­ßen­bahn kam es dann an­ders.

Der ra­sche Fort­schritt der Tech­nik in un­se­rer mo­der­nen Zeit macht diese An­ma­ßung von Wis­sen be­son­ders ge­fähr­lich. Es be­steht die Ge­fahr, dass un­se­re Volks­wirt­schaft ins Ab­seits gerät und den tech­no­lo­gi­schen An­schluss ver­passt.

Auch hier­für gibt es be­reits erste An­zei­chen im Be­reich der So­lar­in­dus­trie. Die chi­ne­si­schen Wett­be­wer­ber haben den deut­schen Her­stel­len nicht nur bei den Kos­ten klar den Rang ab­ge­lau­fen, son­dern auch tech­no­lo­gisch mitt­ler­wei­le die Nase vorn: den  neu­es­ten Wir­kungs­grad­re­kord hält die Firma Sun­tech. An­statt sich um tech­no­lo­gi­schen An­schluss zu be­mü­hen, kon­zen­trie­ren die deut­schen Un­ter­neh­men ihre An­stren­gun­gen auf die Be­ein­flus­sung von Po­li­tik und Öf­fent­lich­keit zwecks Ver­tei­di­gung ihrer Ver­gü­tungs­sät­ze.

Fazit: Die heu­ti­gen Sub­ven­tio­nen sind in kei­ner Weise ge­eig­net, künf­ti­gen Wohl­stand zu si­chern. Im Ge­gen­teil – sie hem­men die In­no­va­ti­ons­kraft und lei­ten die tech­no­lo­gi­sche Ent­wick­lung auf fal­sche Fähr­ten.


Die Kraft der Ver­nunft legt nahe,

die För­de­run­gen tech­no­lo­gie­neu­tral an­zu­le­gen,

die För­der­wir­kun­gen re­gel­mä­ßig zu über­prü­fen,

bei die­ser Über­prü­fung die Böcke nicht zu Gärt­nern zu ma­chen

Windkraft - Fakten statt Mythos (3)

mit freundlicher Genehmigung von www.vernunftkraft.de

Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik kön­nen kurz- bis mit­tel­fris­tig Atom und Kohle er­set­zen. Ihr mög­lichst schnel­ler Aus­bau muss daher obers­te Prio­ri­tät haben.

Fakt Pho­to­vol­ta­ik‐ und Wind­in­dus­trie sind, ab­ge­se­hen von we­ni­gen be­son­ders be­vor­zug­ten Lagen, in Deutsch­land ein rei­nes po­li­ti­sches Pla­ce­bo – al­ler­dings ohne nen­nens­wer­ten Ef­fekt, dafür mit star­ken ne­ga­ti­ven Ne­ben­wir­kun­gen.

Warum?


 

In Deutsch­land sind be­reits enor­me Ka­pa­zi­tä­ten zur Er­zeu­gung von Strom aus Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik in­stal­liert. Was die in­stal­lie­ren Er­zeu­gungs­ka­pa­zi­tä­ten die­ser bei­den For­men der En­er­gie­er­zeu­gung be­trifft ist, Deutsch­land in Eu­ro­pa ein­sa­mer Spit­zen­rei­ter. Daher würde man er­war­ten, dass Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik auch ent­spre­chend zur En­er­gie­ver­sor­gung Deutsch­lands bei­tra­gen.

In­so­fern mag es ver­wun­dern, dass der Bei­trag die­ser bei­den er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en zur En­er­gie­ver­sor­gung un­se­res Lan­des zu­sam­men we­ni­ger als 2 Pro­zent be­trägt. Im Jahr 2010 trug die Wind­kraft mit 0,9 und die Pho­to­vol­ta­ik mit 0,3 % zur De­ckung un­se­res En­er­gie­be­darfs bei.

An­tei­le ein­zel­ner En­er­gie­trä­ger am Pri­mär­ener­gie­be­darf 2010. Quel­leBun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie.

Be­trach­tet man nur die Kom­po­nen­te des Strom­be­darfs – was unter dem Ge­sichts­punkt Um­welt­freund­lich­keit der En­er­gie­ver­sor­gung eine ver­eng­te Per­spek­ti­ve be­dingt – so lag der Bei­trag von Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik in 2011 zu­sam­men bei rund 11 % .

An­tei­le ein­zel­ner En­er­gie­trä­ger an der Brut­to­strom­er­zeu­gung 2011. Quel­le: Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie.

Diese Dis­kre­panz zwi­schen in­stal­lier­ter Leis­tung und tat­säch­li­chem Bei­trag zur Ver­sor­gung ist einem fun­da­men­ta­len Pro­blem der Pho­to­vol­ta­ik und Wind­kraft ge­schul­det:  Diese bei­den re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gie­quel­len sind „dar­ge­bots­ab­hän­gig.“

Wind und Sonne wehen und schei­nen eben nicht be­stän­dig.

Kon­se­quen­zen:

1. Deut­sche Wind­kraft­an­la­gen er­rei­chen we­ni­ger als 1.600 Voll­la­stun­den im Jahr.

2. Deut­sche Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen kom­men auf rund 900 Voll­last­stun­den.

3. Das deut­sche Jahr hat 8.760 Stun­den.

4. Die 1600 und 900 Stun­den kön­nen nicht ad­diert wer­den, da der Wind nicht aus­schließ­lich nachts weht, sich die ent­spre­chen­den Stun­den also über­lap­pen.

Diese Um­stän­de sind nicht durch po­li­ti­sche Pla­nung zu än­dern, son­dern na­tur­ge­setz­lich de­ter­mi­niert. 

Für die deut­schen Kraft­wer­ke ins­ge­samt er­gibt sich die­ses Bild:   

Aus­nut­zungs­dau­er deut­scher Kraft­wer­ke  in Stun­den

Die Ab­bil­dung stammt vom BDEW und ent­hält die ak­tu­ells­ten ver­füg­ba­ren Zah­len (aus 2007). Es gibt sie hier zum Down­load

Beim Ver­gleich der Zah­len muss man be­den­ken, dass Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik seit 1991 ge­setz­li­chen Ein­spei­se­vor­rang ge­nie­ßen.

Die 1.550 bzw. 910 Stun­den ent­spre­chen also prak­tisch dem ma­xi­mal Mög­li­chen. Die ge­rin­ge Aus­nut­zung deut­scher Wind­kraft- und PV-An­la­gen ist kei­nes­wegs bösem Wil­len, son­dern schlicht der Natur der Sache ge­schul­det. 

Die ent­spre­chen­den Zah­len der an­de­ren Kraft­wer­ken lie­gen da­ge­gen un­ter­halb des Mög­li­chen, da sie Wind- und PV-Strom Vor­fahrt ge­wäh­ren müs­sen. Wobei die am teu­ers­ten her­un­ter- und her­auf­zu­fah­ren­den Kraft­wer­ke (Kern­kraft und Braun­koh­le) die ge­rings­te An­pas­sungs­leis­tung er­brin­gen – also auf die höchs­ten Stun­den­zah­len und dem ma­xi­mal Mög­li­chen am nächs­ten kom­men.

Diese Um­stän­de ma­chen Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik – nach jet­zi­gem Stand der Tech­nik – als Al­ter­na­ti­ven zu kon­ven­tio­nel­len Kraft­wer­ken aus zwei Grün­den un­taug­lich:

1) Miss­ver­hält­nis zwi­schen in­stal­lier­ter Ka­pa­zi­tät und tat­säch­li­cher Er­zeu­gung

Be­trei­ber von Wind­kraft- und Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen ar­gu­men­tie­ren in aller Regel mit dem Nenn­wert von An­la­gen, also der in­stal­lier­ten Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tät.

So rech­nen sie bei­spiels­wei­se vor, dass ein „Wind­park“ meh­re­re hun­dert oder gar tau­send Haus­hal­te ver­sor­ge. Bei die­sen Rech­nun­gen wird der fun­da­men­ta­le Un­ter­schied zwi­schen elek­tri­scher Leis­tung (der rech­ne­ri­schen Ka­pa­zi­tät) und elek­tri­scher Ar­beit (der tat­säch­li­chen Strom­er­zeu­gung) gern über­se­hen oder be­wusst ver­schlei­ert.

Die in­stal­lier­te Leis­tung be­schreibt das Po­ten­zi­al oder die Ka­pa­zi­tät einer An­la­ge. Da­ge­gen be­schreibt die Strom­er­zeu­gung den Out­put der An­la­ge, der für die Strom­ver­sor­gung zur Ver­fü­gung steht.

In Ana­lo­gie zum PKW gibt die Ka­pa­zi­tät Aus­kunft über die PS-Zahl. Die tat­säch­li­che Strom­er­zeu­gung ent­spricht da­ge­gen den ge­fah­re­nen Ki­lo­me­tern.

Eine hohe in­stal­lier­te Leis­tung be­deu­tet nicht zwangs­läu­fig eine hohe Strom­er­zeu­gung. Eine klei­ne An­la­ge, die dau­er­haft nahe ihrer ma­xi­ma­len Leis­tung – unter Voll­last – be­trie­ben wird, kann in­ner­halb eines Jah­res mehr Strom er­zeu­gen, als eine große An­la­ge, die nur pha­sen­wei­se ihre ma­xi­ma­le Leis­tung er­reicht oder vor­über­ge­hend still steht.

Pho­to­vol­ta­ik-An­la­gen er­zeu­gen bei Dun­kel­heit kei­nen Strom und er­rei­chen nur bei in­ten­si­ver Son­nen­ein­strah­lung ihre ma­xi­ma­le Leis­tung. Auch Wind­kraft­an­la­gen lau­fen nur rund ein Vier­tel des Jah­res unter Voll­last.

Der in­stal­lier­ten Ka­pa­zi­tät steht daher eine ge­rin­ge tat­säch­li­che Pro­duk­ti­on ge­gen­über. Bei den dar­ge­bots­un­ab­hän­gi­gen er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en Was­ser­kraft und Bio­mas­se ist das an­ders. Ent­spre­chend wei­sen sie zwar einen re­la­tiv klei­nen An­teil an der in­stal­lier­ten Leis­tung auf, er­zeu­gen je­doch dank ihrer hohen Ver­füg­bar­keit und Aus­las­tung knapp die Hälf­te des Stroms aus er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en.

Bei der Wind­kraft ist das Ver­hält­nis um­ge­kehrt. Ihr An­teil an der in­stal­lier­ten Leis­tung ist grö­ßer als ihr An­teil an der Strom­er­zeu­gung. Noch deut­li­cher ist das Miss­ver­hält­nis zwi­schen Ka­pa­zi­tät und Pro­duk­ti­on bei der Pho­to­vol­ta­ik wie aus der Ab­bil­dung er­sicht­lich:

An­tei­le an in­stal­lier­ter Leis­tung Strom­er­zeu­gung in­ner­halb der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en.  Quel­leBun­des­ver­band der En­er­gie- und Was­ser­wirt­schaft (2012)

Die Aus­beu­te in Form des im Jah­res­ver­lauf tat­säch­lich er­zeug­ten Stroms im Ver­hält­nis zum Ein­satz, also der in­stal­lier­ten Leis­tung, ist bei Wind­kraft an Land also ziem­lich schlecht. Bei der Pho­to­vol­ta­ik ist diese Aus­beu­te noch schlech­ter. Der durch das EEG for­cier­te Zubau  von Wind­kraft- und PV-An­la­gen hat also einen sehr ge­rin­gen en­er­ge­ti­schen Nut­zen.

Um die­ses of­fen­kun­di­ge Manko zu mil­dern, und den Wir­kungs­grad – das Ver­hält­nis von in­stal­lier­ter Ka­pa­zi­tät zu tat­säch­li­cher Er­zeu­gung – zu er­hö­hen,

müss­te man im Be­reich Wind­kraft die An­la­gen an den guten Stand­or­ten tech­nisch auf­rüs­ten (Re-Power­ing) und vor allem die Pro­duk­ti­on auf hoher See (wo der Wind re­gel­mä­ßig weht, die Aus­las­tung also hoch ist) aus­bau­en

schluss­fol­gert dar­aus der Bun­des­ver­band der En­er­gie- und Was­ser­wirt­schaft (2012, S.13).

Das klingt na­he­lie­gend und ver­nünf­tig.

Was je­doch nun in Mit­tel­ge­birgs­re­gio­nen ge­plant wird, geht genau in die fal­sche Rich­tung. In immer win­där­me­ren Ge­gen­den sol­len nun immer grö­ße­re und leis­tungs­fä­hi­ge­re An­la­gen in­stal­liert wer­den. Man be­treibt Ka­pa­zi­täts­auf­bau auf Teu­fel komm raus.

In der PKW-Ano­lo­gie be­deu­tet das:

Die Kom­mu­nen in den deut­schen Mit­tel­ge­bir­gen schaf­fen sich in Form von “Bür­ger­wind­parks” auf Kos­ten der deut­schen Strom­kun­den eine ganze Flot­te PS-star­ker Por­sches und Fer­ra­ris an, die aber nur im ver­kehrs­be­ru­hig­ten Be­reich fah­ren dür­fen.

Die na­he­lie­gen­de Al­ter­na­ti­ve, auf schma­len Sträß­chen auf das Fahr­rad zu set­zen (bspw. sich auf die hier ver­gleichs­wei­se reich­lich vor­han­de­ne Bio­mas­se zu be­schrän­ken) oder ein­fach zu Fuß zu gehen wird nicht er­grif­fen. Die zweit­bes­te Mög­lich­keit wäre, mit den Por­sches we­nigs­ten Fahr­ge­mein­schaf­ten zu bil­den.

Dies wird in vie­len Kom­mu­nen aber ri­go­ros ab­ge­lehnt – dazu ist man zu stolz. An­statt sich mit um­lie­gen­den Krei­sen zu­sam­men­zu­schlie­ßen, will man par­tout einen ei­ge­nen PS-Bul­li­den an­schaf­fen. Die All­ge­mein­heit be­zahlt es schließ­lich…

Eine sol­che Ir­ra­tio­na­li­tät wird ein­zig durch die EEG-För­de­rung mög­lich, wel­che die wah­ren Kos­ten ver­schlei­ert und volks­wirt­schaft­lich un­sin­ni­ge Pro­jek­te ein­zel­wirt­schaft­lich ren­ta­bel macht.

Auf­grund des ge­rin­gen Wir­kungs­gra­des der dar­ge­bots­ab­hän­gi­gen Quel­len Wind und Sonne ist die Bi­lanz der Er­neu­er­ba­ren-En­er­gi­en-Po­li­tik ge­ra­de­zu er­schre­cken dürf­tig: Im eu­ro­päi­schen Ver­gleich be­legt Deutsch­land trotz der bei­spiel­lo­sen För­de­rung und enor­mer Ka­pa­zi­tä­ten nur einen ma­ge­ren Mit­tel­feld­platz, wenn man das wirk­lich re­le­van­te Kri­te­ri­um – den An­teil der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en am ge­sam­ten En­er­gie­ver­brauch – be­trach­tet:

Quel­le: Sach­ver­stän­di­gen­rat, Jah­res­gut­ach­ten 2011/12 , S.47

Schwe­den, Finn­land, Ös­ter­reich, Por­tu­gal und selbst Ru­mä­ni­en und Bul­ga­ri­en schnei­den dabei deut­lich bes­ser ab als wir, die ver­meint­li­chen Mus­ter­kna­ben. Dies liegt zum einen daran, dass diese Län­der mehr auf Was­ser­kraft und Bio­mas­se (also nicht vo­la­ti­le En­er­gie­trä­ger) set­zen und/oder die Natur dort in der Be­reit­stel­lung von Sonne und Wind spen­da­bler und we­ni­ger lau­nisch ist. Au­ßer­dem ver­brau­chen diese Län­der ins­ge­samt we­ni­ger Strom als Deutsch­land, was es ein­fa­cher macht, einen hohen An­teil aus re­ge­ne­ra­ti­ven Quel­len zu de­cken.

Zwi­schen­fa­zit: Woll­te man wirk­lich Koh­le- und Atom­strom (die ge­gen­wär­tig 61% zur Strom­ver­sor­gung bei­tra­gen) durch in Deutsch­land in­stal­lier­te Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik er­set­zen, müss­te man die Ka­pa­zi­tä­ten ge­gen­über heute ver­sechs­fa­chen. Woll­te man sich der fos­si­len En­er­gie­trä­gern kom­plett ent­le­di­gen, also auch Erd­gas er­set­zen, ver­sie­ben­fa­chen.

Statt 22.000 bräuch­te man dann -  über­schlags­mä­ßig ge­rech­net und nur zur Ver­an­schau­li­chung der Di­men­si­on – 154.000 Wind­kraft­an­la­gen. Dass eine Ver­sie­ben­fa­chung der Ka­pa­zi­tät nicht mög­lich ist, ohne das Land öko­lo­gisch und öko­no­misch völ­lig zu­grun­de zu rich­ten, liegt auf der Hand.

Al­lein auf­grund des Miss­ver­hält­nis­ses zwi­schen Ka­pa­zi­tät und Leis­tung sind Pho­to­vol­ta­ik und Wind­kraft somit keine Al­ter­na­ti­ven zu kon­ven­tio­nel­len En­er­gie­trä­gern. Aber die Rea­li­tät ist noch etwas kom­ple­xer:

2) man­geln­de Grund­last­fä­hig­keit er­for­dert neue kon­ven­tio­nel­le Re­ser­veka­pa­zi­tä­ten

Für die Ver­sor­gungs­si­cher­heit und die Sta­bi­li­tät der Strom­net­ze ist es zwin­gend er­for­der­lich, eine kon­stan­te Span­nung auf­recht­zu­er­hal­ten. Diese so­ge­nann­te Grund­last muss rund um die Uhr ge­deckt sein. Wind­kraft und Sonne als dar­ge­bots­ab­hän­gi­ge Quel­len kön­nen dies nicht ge­währ­leis­ten – sie sind nicht „grund­last­fä­hig.“

Bio­mas­se und Was­ser­kraft sind im Prin­zip grund­last­fä­hig, sie ste­hen in Deutsch­land aber nicht in aus­rei­chen­dem Maße zur Ver­fü­gung. Die Grund­last muss daher von den kon­ven­tio­nel­len En­er­gie­trä­gern Kohle, Gas und (noch) Kern­kraft ab­ge­deckt wer­den. Auf­grund des Ein­spei­se­vor­rangs der Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en müs­sen die kon­ven­tio­nel­len Kraft­wer­ke je­weils die Schwan­kun­gen aus­glei­chen. Das be­deu­tet, dass diese Kraft­wer­ke nicht unter en­er­ge­tisch und be­triebs­wirt­schaft­lich op­ti­ma­len Be­din­gun­gen be­trie­ben wer­den kön­nen.

Statt gleich­mä­ßig unter Voll­last und damit ef­fi­zi­ent, müs­sen die kon­ven­tio­nel­len Kraft­wer­ke in einem sub­op­ti­ma­len Modus be­trie­ben wer­den. Ihr Wir­kungs­grad wird somit künst­lich her­ab­ge­setzt. Dies macht ihrer En­er­gie­pro­duk­ti­on teu­rer und um­welt­schäd­li­cher als sie sein müss­te. Je wei­ter die Ka­pa­zi­tä­ten der nicht-grund­last­fä­hi­gen Quel­len Wind­kraft und PV aus­ge­wei­tet wer­den, desto gra­vie­ren­der wird die­ses Pro­blem.

Grund­sätz­lich eig­nen sich Koh­le- und Kern­kraft­wer­ke oh­ne­hin nur sehr be­dingt zum Aus­gleich kurz­fris­ti­ger Schwan­kun­gen – ihr Hoch- und Her­un­ter­fah­ren ist sehr kost­spie­lig. Meh­re­re Male kam es daher be­reits zu der be­mer­kens­wer­ten Si­tua­ti­on, dass Deutsch­land zu ne­ga­ti­ven Prei­sen Strom ins Aus­land ex­por­tie­ren muss­te.

Ex­kurs – ne­ga­ti­ve Strom­prei­se

Unter nicht un­rea­lis­ti­schen Vorraus­set­zun­gen, die be­reits meh­re­re Male ein­ge­tre­ten sind, kann es pas­sie­ren, dass deut­scher Strom zu ne­ga­ti­ven Prei­sen ins Aus­land ver­kauft wird – wir also Geld dafür be­zah­len, dass an­de­re Län­der (i.W. Ös­ter­reich und Polen) uns Strom ab­neh­men. Dies pas­siert wenn Zei­ten star­ken Winds und star­ker Son­nen­ein­strah­lung, also hoher Pro­duk­ti­on von Wind­kraft und PV, in Kom­bi­na­ti­on mit ge­rin­ger Nach­fra­ge (bspw. am Wo­chen­en­de). Die An­la­gen­be­trei­ber er­hal­ten ihre fes­ten Ver­gü­tun­gen in jedem Fall und haben keine Ver­an­las­sung, sich der Markt­la­ge an­zu­pas­sen. So sind die Be­trei­ber kon­ven­tio­nel­ler Kraft­wer­ke ge­zwun­gen ihre Pro­duk­ti­on her­un­ter­zu­fah­ren und die Netz­sta­bi­li­tät zu ge­währ­leis­ten. Da kurz­fris­ti­ges Dros­seln und Aus­wei­ten der Pro­duk­ti­on je­doch sehr teuer ist, kann es be­triebs­wirt­schaft­lich vor­teil­haft sein, die Pro­duk­ti­on auf­recht­zu­er­hal­ten und den nicht ge­woll­ten Strom zu ex­por­tie­ren. Im Zwei­fel be­zahlt man sogar Geld dafür, dies tun zu dür­fen – ne­ga­ti­ve Strom­prei­se ent­ste­hen. Der Gip­fel öko­no­mi­scher und öko­lo­gi­scher Ab­sur­di­tät. Siehe auchhier…

Un­ab­hän­gig vom Aus­stieg aus der Kern­kraft er­for­dert der Aus­bau von Ka­pa­zi­tä­ten zur En­er­gie­er­zeu­gung aus vo­la­ti­len Quel­len die zu­sätz­li­che Be­reit­stel­lung so­ge­nann­ter „Re­gel­ener­gie“ oder Back-up-Ka­pa­zi­tät, die im Be­darfs­fall die Ver­sor­gungs­lü­cken schlie­ßen kann.

Viel­fach wird dem ent­ge­gen­ge­hal­ten, dass man den Strom aus Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik spei­chern könne, sich das Grund­last­pro­blem dem­nach gar nicht stel­le. “Gibt’s ‘nen Akku für grü­nen Strom?” fragt Frau Weiß in der An­zei­ge eines En­er­gie­ver­sor­gers. Un­se­re Ant­wort: Es gibt weder grü­nen Strom noch Akkus dafür.

Durch den Zubau von Wind­kraft- und PV-Ka­pa­zi­tä­ten wer­den kon­ven­tio­nel­le Kraft­wer­ke also kei­nes­wegs ent­behr­lich. Im Ge­gen­teil, in dem Maße wie der Aus­bau der vo­la­ti­len Er­neu­er­ba­ren En­er­gie zu­sätz­li­che Re­gel­ener­gie er­for­der­lich macht, müs­sen nun sogar neue Kraft­wer­ke ge­baut wer­den.

Diese nun von der Po­li­tik ve­he­ment ge­for­der­ten neuen Gas­kraft­wer­ke (siehe BM­Wi-Kam­pa­gne Kraft­wer­ke - ja, bitte!) wer­den al­ler­dings von Be­ginn an zum Lü­cken­bü­ßer­da­sein ver­dammt und las­sen sich des­halb nicht ren­ta­bel be­trei­ben. Es wer­den neue Sub­ven­tio­nen nötig, um In­ves­to­ren zu ge­win­nen.

Im Er­geb­nis führt der for­cier­te Aus­bau von Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik –  un­ab­hän­gig vom Aus­stieg aus der Kern­kraft – dazu, dass be­ste­hen­de kon­ven­tio­nel­le Koh­le­kraft­wer­ke un­ren­ta­bel wer­den (für den Stop&Go-Be­trieb sind sie schlecht ge­eig­net) und des­halb durch neue, von vorn­her­ein un­ren­ta­ble und des­halb sub­ven­ti­ons­be­dürf­ti­ge Gas­kraft­wer­ke er­setzt wer­den.

Etwas holz­schnitt­ar­tig, aber tref­fend stellt diese Ab­bil­dung die Zu­sam­men­hän­ge dar:

 Quel­le: www.​science-skeptical.​de/​

Fazit: Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik lie­fern bis­lang kei­nen nen­nens­wer­ten Bei­trag zur En­er­gie­ver­sor­gung in Deutsch­land. Sie sind dazu nach jet­zi­gem Stand der Tech­nik auch – bis auf ein­zel­ne be­vor­zug­te Lagen – nicht ge­eig­net. Der krampf­haf­te Ver­such, sich mit­tels Sub­ven­tio­nen gegen phy­si­ka­li­sche Ge­set­ze und öko­no­mi­sche Zu­sam­men­hän­ge zu be­haup­ten, ist teuer und öko­lo­gisch nutz­los.

Den­noch wird die Po­li­tik nicht müde, sich mit immer ehr­gei­zi­ge­ren Zie­len und Ver­kün­di­gun­gen zum Aus­bau von Wind­kraft und PV zu über­bie­ten.

Wie kommt das?

Aus öko­lo­gi­scher und öko­no­mi­scher Sicht bie­tet die der­zei­ti­ge Er­neu­er­ba­ren För­de­rung keine Lö­sung, son­dern ver­schärft nur das Pro­blem. Sie ist ein Pla­ce­bo ohne nen­nens­wer­ten Ef­fekt.

In po­li­ti­scher Hin­sicht ist sie hin­ge­gen sehr ra­tio­nal. Jeder Wind­park der er­öff­net, jede So­lar­an­la­ge, die in Be­trieb ge­nom­men wird, gibt Kom­mu­nal­po­lit­kern Ge­le­gen­heit, sich als Weg­be­rei­ter des grü­nen Fort­schritts dar­zu­stel­len.

Und den Ver­tre­tern der Bun­des- und Lan­des­po­li­tik die­nen die Aus­bau­zah­len als Tä­tig­keits­nach­weis ge­gen­über ihrer Wäh­ler­schaft. Sie sug­ge­rie­ren, die „En­er­gie­wen­de“ sei auf einem guten Weg. Un­term Strich er­füllt der ra­san­te Aus­bau nicht nach­hal­ti­ger tech­no­lo­gi­scher An­sät­ze nur einen ein­zi­gen Zweck – den der po­li­ti­schen Kom­mu­ni­ka­ti­on.

Die Be­fürch­tung des wis­sen­schaft­li­chen Bei­rats

Es ist zu be­fürch­ten, dass diese Un­si­cher­heit bei gleich­zei­ti­gem hohen öf­fent­li­chen Druck, Er­fol­ge vor­zu­wei­sen, die wirt­schafts­po­li­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­ger er­neut dazu ver­an­lasst, nach Me­tho­den der Mi­kro­steue­rung zu grei­fen. Fast un­aus­weich­lich sind die Maß­nah­men sol­cher Po­li­tik oft un­ko­or­di­niert und damit zum Teil auch in sich in­kon­sis­tent.

 Neben den Sub­ven­tio­nen für er­neu­er­ba­re En­er­gi­en und den Ka­pa­zi­täts­sub­ven­tio­nen für den Kraft­werks­bau wer­den zu­gleich Sub­ven­tio­nen für Spei­cher, Netze, Ge­bäu­de­däm­mung, Haus­halts­ge­rä­te, Elek­tro­au­tos und vie­les mehr dis­ku­tiert, ge­plant und be­schlos­sen. Der Strom­sek­tor ist so von einem Wust an nicht ab­ge­stimm­ten Zie­len, Ein­zel­maß­nah­men und Not­fall­ver­ord­nun­gen über­zo­gen wor­den. Seine Fort­ent­wick­lung droht – ir­gend­wo zwi­schen Li­be­ra­li­sie­rung und Re­gu­lie­rung – ste­cken zu blei­ben.

scheint höchst be­rech­tigt.

Die Kraft der Ver­nunft legt nahe,

 

sich von Mach­bar­keitsil­lu­sio­nen und ideo­lo­gi­schen Scheu­klap­pen zu ver­ab­schie­den und die Augen für die phy­si­ka­li­schen und öko­no­mi­schen Rea­li­tä­ten zu öff­nen; also an­zu­er­ken­nen, dass Wind­kraft und PV auf Basis der ver­füg­ba­ren Tech­no­lo­gi­en sehr wenig zur Er­rei­chung des en­er­gie­po­li­ti­schen Ziel­ka­nons Ver­sor­gungs­si­cher­heit, Wirt­schaft­lich­keit und Um­welt­freund­lich­keit bei­tra­gen kön­nen, son­dern dabei eher hin­der­lich sind die För­de­rung re­ge­ne­ra­ti­ver En­er­gi­en nicht nach Maß­ga­be der po­li­ti­schen Sicht­bar­keit der An­la­gen, son­dern nach dem er­wart­ba­ren Bei­trag zur Er­rei­chung die­ses Ziel­ka­nons aus­zu­rich­ten.
 

Windkraft - Fakten statt Mythos (2)

Mit freundlicher Genehmigung von www.vernunftkraft.de.Wir geben nur eine gekürzte Fassung wieder, zum lesen des Originals bitte vorgenanntem Link folgen.

Das Op­fern na­tür­li­cher Le­bens­räu­me und wert­vol­ler Kul­tur­land­schaf­ten für den Aus­bau der Wind­ener­gie ist un­ver­meid­li­che Not­wen­dig­keit.

Fakt ist: Der for­cier­te Aus­bau der Wind­ener­gie geht ein­zig und al­lein auf das Er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en Ge­setz (EEG), also ver­deck­te Sub­ven­tio­nen, zu­rück. An­la­gen­be­trei­ber er­hal­ten fest de­fi­nier­te Ver­gü­tun­gen, die von der All­ge­mein­heit be­zahlt wer­den. Kein pri­va­tes Un­ter­neh­men würde sich sonst auf diese In­ves­ti­tio­nen ein­las­sen. Be­son­ders gro­tesk: die Ver­gü­tungs­sät­ze sind dort be­son­ders hoch, wo die Stand­ort­be­din­gun­gen be­son­ders schlecht sind. Je we­niger Wind, desto höher die Sub­ven­ti­on. Das EEG för­dert kras­se Miss­wirt­schaft. Die Fehl­an­rei­ze be­för­dern Land­schafts­zerstörung ver­nich­ten volks­wirt­schaft­li­che Werte.

Dass in Deutschland in den Branchen der Windkraft- und Photovoltaikindustrie momentan eine "Goldgräberstimmung" herrscht, liegt nicht etwa daran, dass es in diesen Bereichen neue Erfindungen oder neue technologische Entwicklungen gäbe.

Dass man mittlerweile in den deutschen Mittelgebirgen mit Windkraftanlagen als Investor und Landverpächter ordentlich Geld verdienen kann, hat sehr wenig mit neuen technologischen Entwicklungen oder veränderten meteorologischen Gegebenheiten zu tun.

Unter normalen Wettbewerbsbedingungen, wie sie für unternehmerische Tätigkeiten in anderen Bereichen gelten, würden sich Windkraftanlagen in unseren Breiten fast nirgends lohnen - Photovoltaikanlagen erst recht nicht.

Um die Entwicklung und Verbreitung Erneuerbarer Energien dennoch zu befördern, wurde 1991 das Stromeinspeisegesetz eingeführt, welches fortlaufend novelliert und später in Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) umbenannt wurde. Dieses Gesetz garantiert den Erzeugern von Strom aus Windkraft, Sonne, Biomasse, Wasserkraft sowie verschiedenen Gasen feste Vergütungssätze und einen Einspeisevorrang. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, den Betreiben von Windkraft- und PV-Anlagen die gesetzlich definierte Vergütung zu zahlen und deren Strom vorrangig abzunehmen - unabhängig davon, ob er gerade gebraucht wird oder nicht.

Überdies werden diese Vergütungssätze ab Inbetriebnahme der jeweiligen Anlagen auf 20 Jahre hin garantiert. Diese gesetzlich garantierte Vergütung stellt aus ökonomischer Sicht eine Subvention dar, unabhängig davon, dass ihre Zahlung nicht über den öffentlichen Haushalt organisiert wird.

Die sich aus der Differenz von gezahlter Einspeisevergütung und dem Marktpreis des Stroms ergebenden Kosten werden von den Netzbetreibern durch eine bundesweite EEG-Umlage auf alle Stromverbraucher umgelegt.

Im Grundsatz erhalten die am weitesten von der Wirtschaftlichkeit entfernten Methoden der Stromerzeugung an den schlechtesten Standorten die höchsten Subventionen. Um zu erkennen, dass dies Misswirtschaft befördert, bedarf es keines Ökonomiestudiums.

Besonders hoch sind die sogenannten Differenzkosten (der Unterschied zwischen Marktpreis und Vergütung) bei der Photovoltaik. Ergebnis dieser Subventionspolitik ist, dass mittlerweile 60% aller in ganz Europa installierten PV-Anlagen auf deutschen Dächern und Feldern aufgebaut sind. Leider ist Deutschland im europäischen Vergleich aber ein relativ sonnenarmens Land. Die Investoren ficht das nicht an - über wirtschaftliche Überlegungen sind sie erhaben, denn die Geldströme fließen beständig.

Ein anderes Merkmal der intransparenten Systematik der Vergütungssätze ist weniger offensichtlich aber im Hinblick auf Landschafts- und Naturzerstörung besonders relevant:
Im Bereich der Windkraft erhalten Anlagen an besonders schlechten Standorten die "erhöhte Anfangsvergütung" über einen besonders langen Zeitraum (§ 29 (2) EEG). Dies erhöht künstlich die Rendite von Investitionen an eigentlich von der Windhöffigkeit her ungünstigen Standorten.

Diese groteske Ausgestaltung der Subvention führt im Zweifel dazu, dass ein Investor einen windärmeren Standort im Mittelgebirge gegenüber einem besser geeignetem im windreicheren Flachland bevorzugt. Diese absurde Regelung fördert massiv den Landfraß. Anstatt günstige Standorte bevorzugt zu nutzen, bspw. durch das Ersetzen alter durch neuere und leistungsfähigere Anlagen (Repowering), werden immer weitere neue "Windparks" auf bisher unbelasteten, grünen Wiesen errichtet. Auch grüne Wälder sind in mehreren Bundesländern kein Tabu mehr. Unter Naturschutzaspekten ist das eine Katastrophe - befindet der Vorsitzende der deutschen Wildtierstiftung. 

Dass in Deutschland gerade ein politisch gewollter extremer Boom bei Windkraft- und PV- Anlagen zu verzeichnen ist, ist einzig und allein auf das EEG zurückzuführen. Ursprünglich als Instrument zur Stimulation der Markteinführung Erneuerbarer Energien und der Innovation in diesem Bereicht konzipiert, entfaltet das EEG mittlerweile volkswirtschaftlich verheerende Wirkungen.
Dies ist nicht allein unsere Einschätzung:

1. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ("Wirtschaftsweisen"): Die Energiewende (kann) nur gelingen, wenn nicht nur die Chancen eines derartigen Erfolgs diskutiert, sondern auch die Interessen- und Zielkonflikte ernst genommen werden, die damit unweigerlich verbunden sind. Diese Konflikte drohen bei allen drei Elementen des Leitbilds der Nachhaltigkeit: dem ökonomischen, dem sozialen und dem ökologischen. Aus der Sicht der ökologischen Verträglichkeit dürfte beispielsweise der erhebliche Ausbau der Erzeugungskapazitäten der erneuerbaren Energien und der parallel dazu benötigten Netzinfrastruktur in Zukunft selbst in Konflikt mit Fragen des Umweltschutzes und des Erhalts der natürlichen Lebensräume geraten. Durch das rasante Wachstum der Kapazitäten hat sich der Markt für erneuerbare Energien von einem reinen Probemarkt zu einem Massenmarkt gewandelt. (…) Eine rein auf die Erprobung von Nischentechnologien ausgerichtete Förderung, wie sie durch das EEG intendiert ist,(ist) nicht mehr zeitgemäß.

2. wissenschaftlicher Beirat am Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: (Es) ist ein System anzustreben, das die Kräfte des Wettbewerbs möglichst konsequent nutzt und damit dazu beiträgt, die besten und kostengünstigsten Technologien zu finden und an der richtigen Stelle einzusetzen. Das jetzige System der Förderung der erneuerbaren Energien erfüllt diesen Anspruch gerade nicht.


Das durch dieses, nach einhelliger Expertenmeinung nicht mehr zeitgemäße Förderinstrumentarium erzeugte Umverteilungsvolumen belief sich im Jahr 2011 auf 13 Milliarden Euro. 2012 wird die Förderung 14 Milliarden überschreiten - Ressourcen, die den Haushalten für Konsum und den Unternehmen für Investitionen nicht mehr zur Verfügung steht.

Darüber hinaus entfaltet das EEG höchst unsoziale Verteilungswirkungen. Alle Stromverbraucher zahlen die gleiche Umlage. Die Stromkosten und damit die Umlage verzehrt bei ärmeren Personen aber einen deutlich größeren Anteil des verfügbaren Einkommens als bei reicheren Mitbürgen. Außerdem sind die Empfänger der Subventionen in aller Regel gutsituierte Grundbesitzer.

Nachhaltigkeit sieht anders aus.
Das Leitbild der Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren in aller Munde. Es postuliert die gleichgewichtige Verfolgung ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele. Die Bundesregierung bekennt sich seit langem zu diesem Prinzip und verfolgt offiziell eine Nachhaltigkeitsstrategie. In der Praxis verletzt die EEG-Förderung in ihrer gegenwärtigen Verfassung alle drei Nachhaltigkeitskriterien. Es ist in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht höchst fragwürdig.


Fazit
Die gegenwärtige Förderung der Erneuerbaren Energien ist eindeutig aus dem Ruder gelaufen. Sie verschwendet Ressourcen, lähmt die technologische Entwicklung, hat unsoziale Verteilungseffekte und zerstört zu allem Überfluss Natur und Landschaft. Insofern sind Windkraft und Photovoltaik in jetziger Form in dreifacher Hinsicht nicht nachhaltig.

Rettet den Taunuskamm

Wir sind Taunussteiner, Niedernhausener und Wiesbadener Bürger und kämpfen gegen die industrielle Nutzung unseres Naherholungsgebietes, des Taunuskamms – Platte, Hohe Wurzel, Eiserne Hand, Kellerskopf, Hohe Kanzel und Buchwaldskopf.

Wir möchten mit allen politischen und juristischen Mitteln verhindern, dass unsere Natur wegen des Baus von Windkraftanlagen zerstört wird.

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Die Städte Taunusstein, Wiesbaden und die ESWE möchten in einem Joint Venture auf dem Taunuskamm vorerst bis zu 30 Windkrafträder errichten. Diese sollen eine Nabenhöhe von 140 Metern und somit eine zu erwartenden Gesamthöhe von knapp 200 Metern haben (www.taunus-wind.de, FAQ). 

Hier eine Karte mit den geplanten Standorten in Taunusstein:
Themenkarte: Mögliche Standorte der Windanlagen

Mit diesem Projekt möchten die beteiligten Partner übereilte Ziele der Bundes- und der Landesregierung umsetzen und sind bereit eine der schönsten Landschaften - unsere Heimat - zu verschandeln. Natürlich geht es um Geld, um sehr viel Geld!!!

Gut gemeint ist, wie so oft, das Gegenteil von gut gemacht:

Mit einer milliardenschweren Subventionsmaschinerie haben wir enorme Stromerzeugungskapazitäten im Bereich Windkraft und Photovoltaik geschaffen. Deren tatsächlicher Beitrag zur Versorgung ist aber sehr gering.

Zum aus Umweltsicht relevanten Primärenergiebedarf tragen Windkraft und Photovoltaik zusammen nur rund 2 % bei. Bezogen auf die Teilmenge Stromverbrauch liefern sie rund 8 %.

Dabei hat der Ausbau von Windkraft und Photovoltaik bislang kein einziges Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerk überflüssig gemacht. Im Gegenteil: der beschleunigte Ausbau der gegenwärtig dominierenden Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien erfordert nun den Bau neuer Gaskraftwerke.

Die gegenwärtige Förderpraxis ignoriert wesentliche ökonomische und physikalische Zusammenhänge. In perfekter planwirtschaftlicher Manier werden Ausbauziele definiert und abgearbeitet. Aber die Ergebnisse gehen am tatsächlichen Bedarf vorbei.

Die Pläne werden übererfüllt, aber die Ziele Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und auch Umweltverträglichkeit der Energieversorgung werden weit verfehlt.

Die Erfahrungen mit der Planwirtschaft in sozialistischen Ländern zeigen, dass diese Herangehensweise zu extremer Ineffizienz und Ressourcenverschwendung führt und letztlich auf Kosten der Umwelt geht.

 

Unser Bundespräsident hat recht: mit mehr Subventionen und Planwirtschaft werden wir in Sachen “Energiewende” Nichts erreichen.

Der Gipfel des Ganzen: Während die Taunus-Wind, ein Tochterunternehmen der ESWE (Unternehmen der Stadt Wiesbaden) über Windräder auf dem Taunuskamm grübelt, möchte Wiesbaden gleichzeitig UNESCO Weltkulturerbe werden. Andere Gremien denken darüber nach, den Rheingau-Taunus zum Biosphärenreservat zu erklären.

Dass alles passt doch nicht zusammen - oder?

Diese Windmühlen werden so gigantisch sein, dass sie unsere Umwelt massiv verändern. Sehen Sie selbst: www.taunus-wind.de. Unser Wald wird nie wieder so aussehen wie heute. 

Das wollen wir nicht!

  • den Lebensraum der Tiere zerstören
  • pro Windrad etwa 8.000 bis 9.000 qm Buchenwald roden (Quelle: Präsentation der Firma JUWI, www.juwi.de)
  • den Rotmilanen und anderen schützenswerten Vogelarten den Lebensraum nehmen
  • zigtausend Kranichen und Fledermäusen gefährlichen Riesenräder in den Flugweg bauen?

 

Welchen Gefahren Vögel und Fledermäuse ausgesetzt sind, lesen Sie hier: Artikel der Washington Times. Youtube Video zum Thema ,Vogel kollidiert mit Windrad‘

Karte die Naturschutzgebiete zeigt:

Themenkarte: Naturschutz

Karte die Waldgebiete definiert (Forstkarte):

Themenkarte: Forst

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