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08
Juli
2013

Ein Blick ins Wahlprogramm der Grünen - und damit Logik und Natur adieu bzw. "grün eben"

Ein Blick ins Wahlprogramm der Grünen:

Also erstmal Kapitel B "100 Prozent sichere Energie".

Bereits in der Einleitung steht:

"Wir wollen den Erfolg der Energiewende weltweit. [...] Deutschland muss
seiner Verantwortung als Vorbild für einen klimagerechten weltweiten
Umstieg auf Erneuerbare gerecht werden".

Vor 80 Jahre hieß das noch: "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!"

Unter Punkt 1 liest man dann:

"Bereits 2030 wollen wir unseren Strom zu 100 Prozent erneuerbar
produzieren. [...] Dazu wollen wir bis zum Jahr 2022, wenn spätestens
die letzten Atomkraftwerke vom Netz gehen, mindestens die Hälfte der
Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien decken."

Bedeutet das, dass es in 9 Jahren doppelt so viele Windräder, doppelt so
viel Solarfläche und doppelt so viel Mais-Monokulturen geben soll? Oder
wie haben die das vor?

Ahja - steht im nächsten Absatz:

"Dass 100% Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien eine
technologische Herausforderung darstellt, ist uns klar. Doch wir setzen
auf die Leidenschaft und Kreativität, die technologische Innovationen
hervorbringt [...]. Die Erfahrung anderer industrieller Entwicklungen
macht Hoffnung".

Auf gut Deutsch: sie haben selbst keine Ahnung, wie das funktionieren
soll. Aber irgendwer wird irgendwie schon irgendwann irgendeine geniale
Idee haben. Hat bisher auch immer geklappt. OK, außer in all den vielen
Fällen, in denen das nicht funktioniert hat... Da fällt uns spontan z.B.
der Flug zum Mars oder die Kernfusion ein.

Die Aussage bedeutet aber auch, dass ihnen klar ist, dass die aktuell
vorhandene Technologie nicht ausreicht. Trotzdem zu behaupten, dass das
alles gar kein Problem sei und dass man das mal eben um 20 Jahre
schneller schaffen kann, als Greenpeace in ihrer auch schon völlig an
den Haaren herbeigezogenen Prognose verkündet, ist geradezu eine
Unverschämtheit.

Da steht aber auch: "Die Elektrifizierung der Städte bis 1900 oder die
Verbreitung des Internets brauchten nur wenige Jahre." Schön. Und das
Stromeinspeisungsgesetz (als Vorläufer des EEG) wurde 1990, also vor 23
Jahren, eingeführt und hat uns bis heute wohin gebracht? Und wann gab es
eigentlich das entsprechende Gesetz für die Förderung des Internets?

Haben wir das verpasst?

Aber egal. In diesen 23 Jahren haben wir es immerhin geschafft, 25% der
Stromerzeugung (der Anteil am Stromverbrauch juckt ja zum Glück
niemanden) per Zufallsstrom zu realisieren (eigentlich ist es deutlich
weniger, weil sich an der Nutzung der Wasserkraft nichts geändert hat,
aber wir wollen ja nicht kleinlich sein). Wäre doch gelacht, wenn wir
das nicht in weiteren 9 Jahren nochmal verdoppeln würden...

Etwas später (noch immer unter Punkt 1) kommt dann folgende erstaunliche
Aussage:

"Wir wollen den Strommarkt neu ausrichten. In Zukunft bilden Wind und
Sonne die Basis unserer Stromerzeugung. In sonnen- und windarmen Zeiten
können bestehende Speicher und hocheffiziente Gaskraftwerke die Lücken
ausfüllen."

Von welchen vorhandenen Stromspeichern faseln die da eigentlich? Von den
paar Pumpspeicherkraftwerken vielleicht, die den Strombedarf für maximal
etwa 30 Minuten decken können?

Sogar noch verblüffender ist der zweite Halbsatz! Gaskraftwerke?

Punkt 2 enthält fast nur unsägliches Blabla - so von wegen, dass
Windparks ja von Hartz-IV-Empfängern gebaut und betrieben werden - die
zukünftig natürlich auch die Stromnetze bauen sollen - oder irgend
sowas. (Wäre ja auch blöd, wenn man da beschreiben würde, wer sich in
Wirklichkeit eine goldene Nase verdient.

Am Ende steht aber wieder eine sehr bemerkenswerte Aussage:

"Die Energiewende darf nicht zu Lasten der weltweiten Ernährung oder des
Naturschutzes gehen."

Hört, hört!

"Die beschränkte Menge Biomasse, die zur Stromerzeugung zur Verfügung
steht, muss primär dazu dienen, die schwankende Stromproduktion aus Wind
und Sonne auszugleichen."

Oha, das wird die Betreiber der Biogasanlagen aber freuen...

"Der Vermaisung der Landschaft [...] wollen wir entgegenwirken. Daher
werden wir die Rahmenbedingungen im EEG so ändern, dass die Förderung
von Biogasanlagen sich künftig auf die Verwertung biogener Reststoffen
konzentriert"

Schön! Jedenfalls wenn der Satz nicht weitergehen würde:

"und Anreize geschaffen werden, von Monokulturen auf Anbau in
Fruchtfolgen und auf ökoligisch und landschaftlich attraktive
Energiepflanzen (z.B. Blühpflanzenmischungen, Kleegras) umzustellen."

Erste Frage: Ja was nun, Reststoffe oder doch nicht Reststoffe?

Zweite Frage: Blümchenwiese und Kleefelder statt Mais? Schonmal einen
einfachen Größenvergleich gemacht? Die wollen also de facto die zur
Verfügung stehende Biomasse radikal reduzieren?

Dritte Frage: Und gleichzeitig wollen die den Anteil von Erneuerbarer
Energie an der Stromerzeugung in den nächsten Jahren verdoppeln?

Vierte Frage: Und so ganz nebenbei sollen die Biogasanlagen auch noch
die Regelenergie liefern, an denen schon die normalen Gaskraftwerke
zugrunde gehen?

Kann es sein, dass das irgendwie nicht ganz logisch ist?

Kommen wir zu Punkt 3:

Gleich im ersten Absatz diese Aussage: "Gas hat von den fossilen
Energieträgern die geringsten CO2-Emissionen und die größte Flexibilität
und kann insofern die Funktion einer Brückentechnologie in das Zeitalter
der Erneuerbaren Energien übernehmen."

Hört, hört!

"Wo immer möglich" (was soll das überhaupt heißen?) "wollen wir Gas in
Kraft-Wärme-Kopplung [...] einsetzen und so den Anteil der KW an der
Stromerzeugung bis 2020 auf mindestens 25% steigern."

Ahja - 50% Erneuerbare und 25% KWK = 75%. Gut, muss ja sein, weil es
sollen ja nicht nur alle Atom- sondern auch gleich noch die
Kohlekraftwerke mit abgeschaltet werden.

Und bis 2030 werden dann all die schönen neuen KWK-Anlagen wieder
verschrottet? Oder zählen die dann einfach mit zu den 100% Erneuerbare
Energien?

"Dazu wollen wir das KWK-Gesetz novellieren und insbesondere die Anreize
für Mini und Mikro-KWK ('stromerzeugende Heizung') verbessern."

Seltsam. Da hat also jemand tatsächlich verstanden, dass so eine
KWK-Anlage eine stromerzeugende Heizung ist. Und dann denkt er trotzdem
nicht den nächsten logischen Schritt weiter? Wann braucht man denn eine
Heizung? Wenn etwas (entweder ein Raum oder z.B. mein Duschwasser) kalt
ist. Wann braucht man eine Heizung also nicht? Na wenn der Raum (und
mein Duschwasser) bereits warm genug ist. Was hat der Betrieb so einer
KWK-Anlage also mit dem aktuellen Stromverbrauch zu tun? Richtig! Gar
nichts!

Zu den Zufallsstromerzeugern Wind und Sonne stellen wir also auch noch
jede Menge zufällig Strom erzeugende KWK-Anlagen dazu.

Und ausgleichen tun das dann die Biogasanlagen, die nur noch mit
Bioabfällen und Klee gefüttert werden.

Ach ist die Welt schön, wenn man sie sich durch eine rosarote (oder in
diesem Fall eher grüne) Brille anschaut...

Punkt 4 überspringen wir mal. Da steht nichts neues drin. Wobei
ich den Ausstieg aus der Kernfusion, nur weil darin die Silbe "Kern"
steckt, schon ein klein wenig seltsam finde. Aber man stelle sich mal
vor, das funktioniert eines Tages tatsächlich und man muss der
Bevölkerung erzählen, dass die ganze Landschaftsverschandelung per
Windräder für die Katz ist...

Bei Punkt 5 stehen am Ende zwei spaßige Aussagen:

1. "Die Regelsätze von Arbeitslosengeld II [usw.] müssen rascher an
gestiegene Strompreise angepasst werden, damit es nicht zu sozialen
Schieflagen kommt."

Schön, dass bei den nicht Hartz IV-Empfängern das Geld an den Bäumen wächst...

Wobei - kann man sicher ebenfalls über die Strompreise finanzieren. Und
wenn wir die Leute, die noch kein Hartz IV bekommen, so lange
schröpfen, bis sie auch vom Staat ernährt werden (und die, die genug
Geld haben, ins Ausland abgewandert sind), dann profitieren ja alle
davon - es gibt also nur Gewinner. Ganz nebenbei führen wir so durch die
Hintertür den Kommunismus ein. Zwei Fliegen mit einer Klappe nennt man
sowas wohl. Aus Sicht der Grünen also eine Win-Win-Situation.

2. "Die Stromkosten können wir alle selbst am einfachsten senken, indem
wir unseren Stromverbrauch senken."

Klingt logisch, oder? Ist aber totaler Blödsinn. Denn die Kosten, die
den Strompreis ausmachen, sind zunehmend unabhängig davon, wie viel
Strom tatsächlich verbraucht wird. Das ist so, als wolle man
Abwassergebühren sparen, indem man Wasser spart. Spätestens wenn das
"alle" machen führt das lediglich dazu, dass die entstehenden Kosten auf
weniger Abwassermenge umgerechnet werden. Der Preis pro Einheit steigt
also, damit insgesamt die selben Einnahmen entstehen. Und so ist es beim
Strom auch, wenn es vor allem darum geht, die EEG-Zahlungen und den
Netzausbau zu finanzieren. Wenn wir den Stromverbrauch halbieren würden,
würde die EEG-Umlage explodieren...

Außerdem wird da immer so getan, als wären sowieso alle Leute totale
Stromverschwender. Was macht aber derjenige, der schon seit Jahren

Strom spart?

Bei Punkt 6, also ganz zum Schluss, kommt dann die "grüne" Ideologie in
voller Pracht zum Vorschein:
"Falls alle Bemühungen fruchtlos sein sollten und eine Erhitzung von
weit über 2 Grad erfolgt, wäre eine andere Welt die Folge, für die es in
der menschlichen Geschichte kein Beispiel gibt." Genau. Denn eben
deshalb wurden ja diese 2 Grad von unserem Klimapapst Hans Joachim
Schellenhuber erfunden. Bzw. wurden ja kürzlich erst die Klimawandelleugner vom Umweltbundesamt höchtpersönlich auf die schwarze Liste gesetzt.

Warum das in den letzten 15 Jahren mit dem Klimawandel auch nicht so lief wie gewünscht, bekommt man aber bestimmt noch raus (s.o. deutscher Forschergeist ist gefragt).

"Dies würde die Grundlagen unserer Ernährung und der menschlichen
Zivilisation bedrohen." Seltsam, in der Menschheitsgeschichte waren
Warmzeiten immer positiv für die Entwicklung und Kaltzeiten immer
negativ. Jetzt soll es plötzlich anders herum sein? Warum?

Die weltweite Ernährung ist aber tatsächlich gefährdet. Nicht wegen der
Klimaänderung, sondern wegen unserer Maßnahmen gegen diese: Wir
"fressen" inzwischen den Entwicklungsländern die Lebensmittel weg.
Entweder tatsächlich (Getreideimporte) oder im übertragenen Sinn
(Biosprit und ähnlicher Irrsinn).

Wie kindlich naiv das Weltbild ist, zeigt sich dann
wunderbar in der Aussage: "Bis zur Einigung auf europäischer Ebene geht
Deutschland durch Einführung eines nationalen Mindestpreises [für
CO2-Verschmutzungsrechte] voran, der Anreize schafft alte
Kohlekraftwerke stillzulegen und in Klimaschutz zu investieren." Leute,
das schafft vor allem Anreize, den Strompreis noch schneller anzuheben
und die produzierenden Betriebe noch schneller ins Ausland zu verlagern.
Oder wie wollt ihr das verhindern? Durch einen Zaun rund um Deutschland?
Sowas hat schonmal wer versucht...

Absolut lesenswert ist Kapitel I: "Intakte Umwelt und gesunde
Ernährung für alle"

Besonders angetan hat es mir eine Aussage unter Punkt 1:

"Lärm und Lichtverschmutzung sind inzwischen massive Probleme für Natur
und Gesundheit. Lärm stresst und macht auf Dauer krank. Insbesondere bei
öffentlichen Gebäuden" (warum eigentlich nicht auch bei privaten?) "und
öffentlichen Orten soll besonders auf den Winsatz von lärmreduzierenden,
die Raumakustik verbessernden Materialien geachtet und auf unnötige
Beschallung verzichtet werden."

Irgendwie hab ich aber den Verdacht, an Windräder haben die bei den
Zeilen doch nicht gedacht...

Gleich danach eine Aussage, die man nur um das Wort "Infraschall"
ergänzen müsste:

"Es gibt Hinweise auf Gesundheitsrisiken durch Elektrosmog" (und
Infraschall) ". Wegen der Komplexität von Krankheitsauslösern und
Krankheitsbildern in einer schadstoffreichen Welt lassen sich die
Risiken nicht exakt bewerten. Deshalb muss hier das Vorsorgeprinzip
greifen. Wir setzen uns ein für vorsorgeorientierte und kindgerechte
Grenzwerte. Kommunen und Bevölkerung sollen bei der Standortwahl für
Funkmasten" (und Windräder) "mehr Mitwirkungsrechte erhalten."

Ist doch treffend formuliert, oder?

Bei Punkt 2 geht es weiter:

"Wir Grüne wollen die Vielfalt der Natur, den Reichtum der Arten und die
Schönheit naturnaher Landschaften flächendeckend schützen und für
nachfolgende Generationen erhalten. Auch unsere Kinder sollen noch
Störche sehen sowie Moore und alte Buchenwälder erleben können!"

Etwas später:

"Flüsse sollen frei fließen, Wälder sich naturnah entwickeln können.
Daher wollen wir 5% der Waldfläche, darunter 10% der öffentlichen
Wälder, aus der forstwirtschaftlichen Nutzung nehmen und auf den anderen
95% eine naturnahe Waldnutzung erreichen."

Das sollte man einigen Obergrünen mal
vorlesen, welche die Welt ja retten wollen, indem sie möglichst jedes
Naturschutzgebiet und jeden Wald mit Windrädern "aufwertet".

Wir fassen also zusammen: Bis 2022 soll der Anteil des Zufallsstrom
verdoppelt und bis 2030 vervierfacht werden. Die Landschaft (und hier
insbesondere die Flächen, die vom Menschen bisher einigermaßen in Ruhe
gelassen wurden) wird also zunehmend mit Windrädern und Solarflächen
zugestellt werden. Nebenbei werden, wir erinnern uns, die Anbauflächen
für die Biogasanlagen deutlich gesteigert (einerseits weil wir schlicht
viel mehr Biogasanlagen brauchen, andererseits, weil weniger geeignete,
dafür aber hübschere Biomasse angebaut werden soll). Und gleichzeitig
soll der Schutz der Natur vorangetrieben werden.

Grüne Logik eben...

Kategorie(n): Satire

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