Wiesbaden: „Trainingslager für die eigenen geplanten Anlagen auf der Hohen Wurzel“
"Das Durchfahrverbot der Heidenroder Windkraftschwertransporte durch Wiesbaden wirke auf ihn wie „Bauerntheater mit realsatirischem Hintergrund“, erklärte heute der Taunussteiner Bürgermeister Sandro Zehner. „In diesen Tagen müssen die Umlandkommunen lernen, dass die kommunale Familie zwar grundsätzlich solidarisch und gleich ist, die Landeshauptstadt jedoch nach eigenem Befinden offenbar etwas gleicher. Selbst positioniert man Wiesbadener Windräder in den Vorgärten der Nachbarstädte, um in Wiesbaden möglichst wenig Volkszorn zu ernten. Und als Krönung wird einem Windkraftprojekt einer weiteren Nachbarkommune kurzerhand die Durchfahrt verboten, weil man angeblich die nächtliche Belastung fürchtet“, zeigt der Taunussteiner Bürgermeister wenig Verständnis für diese Haltung und stimmt seinem Heidenroder Bürgermeisterkollegen Volker Diefenbach zu, der dieses Verhalten presseöffentlich scharf kritisiert hatte.
„Diese ganze Geschichte ist ein Lehrbeispiel, wie man als Kommune jede Sensibilität im Umgang mit anderen Gemeinden ausblenden kann. Die eigenen Bürger brauchen vorgeblich Nachtruhe, wohingegen die Bevölkerung in Idstein, Taunusstein und Bad Schwalbach ein solches Ruhebedürfnis nicht zu haben hat“, denn in der Konsequenz sollen die 36 Schwertransporte jetzt durch jene drei Städte geführt werden, so Zehner. „Die 110 Tonnen schweren Transporte sollen hier sogar über eine einfache Durchgangsstraße durch mehrere Stadtteile allein in Taunusstein geführt werden, wo die Häuser der Menschen in der vormals dörflichen Struktur dicht an den Straßenraum grenzen. Der in Rede stehende Transportweg ist zudem im Gegensatz zu den großen Verkehrsadern in Wiesbaden an keiner Stelle im Bestand ausreichend ausgebaut, so dass Kreiselanlagen, Verkehrsinseln und die Straßenbeleuchtung auf der gerade erst fertigsanierten Aarstraße teils vollständig demontiert werden müssten, um dies überhaupt abzuwickeln“, beschreibt Zehner den völlig unverhältnismäßigen Kostenaufwand, der durch die Weigerungshaltung Wiesbadens provoziert werde. Man spiele den Ball daher mit Dank zurück ins selbsterklärt windkraftaffine Wiesbadener Rathaus. Wer für teures Geld Werbekampagnen und Umfragen zur Windenergie in Auftrag geben könne, der werde sich sicherlich nicht von 36 Sattelschleppern in seiner positiven Grundhaltung zur Windkraft erschüttern lassen, spricht er den Wiesbadener Kommunalpolitikern Mut zu. „Die Landeshauptstadt sollte zudem die praktische Chance der Heidenroder Anfrage für sich erkennen. Wenn man 10 Windräder auf die Hohe Wurzel stellen will, sollte man sich frühzeitig mit der Logistik durch die eigene Stadt beschäftigen. Da ist es doch prima, wenn man einmal mit 36 Transporten sozusagen klein anfängt und die Gelegenheit zum Üben nutzt. Das macht die Wiesbadener Bürger dann auch langsam mit den konkreten Folgen der ‚windigen Geschäfte‘ vertraut“, so Zehner abschließend"
Lesen Sie den vollständigen Artikel vom 28.10.2014 hier bei taunusstein.de online.