Bürgermeister Goßmann bricht seine Versprechen
Pressemitteilung von „Rettet den Taunuskamm e.V.“
Entgegen seinen bisherigen, mehrfachen Äußerungen, dass die Prüfung der Standorte von Windenergieanlagen auf dem Taunuskamm ergebnisoffen geführt werde, will Arno Goßmann nun auch Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) für Windkraft freigeben.
In einem Schreiben vom 19. März diesen Jahres, das dem Verein Rettet-den-Taunuskamm als Kopie vorliegt, befürwortet Bürgermeister Goßmann die „Abweichung von der Festlegung eines Vorrangebietes für Natur und Landschaft auf Wiesbadener Gemarkung im Bereich der Hohen Wurzel zwecks Errichtung von Windenergieanlagen“.
Das Regierungspräsidium Darmstadt hat die dem Antrag beigefügten Gutachten als vollständig bezeichnet. Die Gutachten zur denkmalschutzrechtlichen Bewertung müssen daher also vorliegen. Werden diese nicht veröffentlicht, weil das Ergebnis bei den Entscheidungsträgern nicht ins Bild passt?
Erst nachdem alle Gutachten vorliegen soll eine Entscheidung gefällt werden, so lautete ein weiteres Versprechen von Arno Goßmann. Das Gutachten zum Weltkulturerbe, das auch im Bürgerforum thematisiert wurde liegt der Öffentlichkeit ebenfalls noch nicht vor.
Auf dem Bürgerforum in Wiesbaden im Januar wurde von Herrn Goßmann noch vollmundig von einer Bürgerbeteiligung gesprochen, sogar von einem offenen Entscheidungsfindungsprozess. Mit dem Antrag auf Öffnung von einem FFH-Gebiet werden Tatsachen geschaffen, sogar an der Stadtverordnetenversammlung vorbei. Ein ergebnisoffener Prozess sieht anders aus.
Herr Goßmann versprach eine Windmessung auf dem Taunuskamm. Bisher wurde nur eine Prognose erstellt und der Ersteller haftet nicht für die Richtigkeit (siehe Gutachten). Auf dem Feldberg gibt es Windaufzeichnungen seit mehr als 20 Jahren. Diese kommen zu dem Ergebnis, dass der Wind durchschnittlich mit 4,4 m/s bläst. Auf dem niedrigeren Taunuskamm sollen es über 6,5 m/s sein. Bisher hat er das Versprechen nicht eingelöst.
Die Bürger müssen sich fragen, warum ihr Bürgermeister Arno Goßmann nun entgegen seinem gesprochenen und geschriebenen Wort handelt und zusammen mit der ESWE Taunuswind GmbH im Vorfeld Fakten schafft. Geht es Herrn Goßmann noch um die Stadt und deren Bürger oder haben andere Interessen die Oberhand gewonnen?