Wildkatze - Störfaktor für die Planung von Windkraftanlagen, da läßt man sie doch besser weg
Wie bereits hier in unserem Artikel zur Situation der Wildkatze im Wiesbadener Sadtwald geschildert, wird durch einfaches Weglassen des Themas Wildkatze in den Gutachten schon mal ein Wind-Störfaktor beseitigt. Da kann es auch vorkommen, dass man sich an Daten einfach nicht mehr erinnert bzw. diese evtl. ja verlegt sind. Ähnlich ist es wohl bei uns in Wiesbaden, wo die von Bürgermeister Goßmann vor vielen Monaten angekündigte Broschüre zum von der Stadt geförderten Wildkatzenprojekt in Anbetracht der "aktuellen Windlage" einfach nicht erscheinen will.
Die Siegener Zeitung online vom 05.10.2013 schreibt im Artikel "Konflikte zwischen Wildkatze und Windkraft" ebenfalls zum Thema.
"Etwas anders fällt die Einschätzung der Gefährdungslage offenbar auf den windigen Höhen der Kalteiche zwischen Wilnsdorf, Wilgersdorf und Haigerseelbach aus. Im Bereich des Sinnerhöfchens auf der hessischen Seite der Kalteiche rotieren zurzeit insgesamt sechs Windkraftanlagen. Bei entsprechendem Wetter versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Offiziell nahezu lautlose "Windmühlen" rauschen lauter als die A 45, was zu den frei geschobenen Zufahrtswegen passen würde, die in ihrer Ausdehnung an die Landebahn eines Flugplatzes erinnern. Wie ein idealer Lebensraum für scheue Wildkatzen sieht das nicht aus. Nicht auf den ersten und sicher auch nicht auf den zweiten Blick. Eher für Windkatzen. Das sieht eigentlich auch Hessen-Forst so: "Sie (die Wildkatze) hält sich gerne an Orten auf, die besonnt, trocken und ungestört sind." Besonnte und trocken sind die gerodeten Flächen am Sinnerhöfchen schon, ungestört sicher nicht. Auch nach dem Bau sind Wartungs- und Reperaturarbeiten notwendig."
"Eine gutachterliche Berücksichtigung dieser Tierart mache hier keinen Sinn, sei nicht relevant, erklärte Günter Ratzbor, einer der beiden Gutachter, auf Nachfrage der SZ. Dass die Katze keine Probleme mit den Anlagen hätte, habe ihm Hubert Weinzierl, langjähriger Vorsitzender des BUND-Bayern, am Rande einer Tagung in einem "lustigen Gespräch" erzählt."