ARD Plusminus: Prokon - Verdacht auf Schneeballsystem, Anlegerschützer beunruhigt
Vor wenigen Tagen erst hatte "Die Welt" einen kritischen Beitrag zum Geschäft von Prokon veröffentlicht.
Das Magazin PlusMinus der ARD legt nun am 14.08.2013 im Beitrag "Windige Versprechen - Wie Windparkbetreiber Anleger locken" noch einmal mit dem Verdacht auf Schneeballsystem nach:
"Über 1,2 Milliarden Euro haben die Anleger Prokon bereits anvertraut. Täglich kommen Millionen hinzu. Geld von fast 70.000 Anlegern, das vom Überleben einer einzigen Firma abhängt. Erstaunlich: Denn Windparks mit solchen Traumrenditen sind keine sichere Geldanlage, trotz staatlicher Förderung. Das Problem ist, dass viele Windräder mit völlig überzogenen Prognosen geplant wurden."
"Wir fragen: Das heißt also, aus dem laufenden Geschäft kann Prokon diese Zinsen an die Anleger nicht bezahlen? "Wir haben keinen Hinweis darauf gefunden in diesen Unterlagen, dass die Prokon in der Lage wäre diese Zinszahlungen zu leisten aus ihren operativen Geschäften." Was heißt das, wollen wir wissen."
"Gabriele Schmitz, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale, sagt: "Die Befürchtung steht im Raum, dass es sich bei Prokon um ein riesiges Schneeballsystem handelt. So lange sie nicht nachweisen können, dass sie Gewinne erwirtschaften, die es erlauben eine so hohe Verzinsung zu zahlen, in der Vergangenheit waren es sogar acht Prozent, muss man Zweifel haben, dass diese Zinsen nicht aus dem frischen Anlegergeld gezahlt werden.“"
"Der Bilanzexperte hat die Prokon-Zahlen für uns nachgerechnet, die Einnahmen und Ausgaben nach geltendem Handelsrecht korrigiert. Prokon müsse dann noch 58,3 Millionen an Zinsen zahlen, meint der Experte. "So dass wir auf einen Fehlbetrag kommen von 45,4 Millionen Euro." Über 45 Millionen Euro Miese. Und was sagt Prokon zu all dem? - Prokon verweigert sich jedem Interview. Auch unsere schriftlichen Fragen bleiben unbeantwortet"
Den Mediathek-Beitrag der Sendung können Sie sich hier anschauen, den Artikel dazu gibt es hier.