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Sehr geehrter Herr "Carlsson",
um die letzte von Ihnen aufgeworfene Frage gleich zu Anfang zu beantworten:
Vielleicht haben Sie es noch nicht bemerkt, aber es gibt bereits ein Atomkraftwerk in Wiesbaden. Wenn in Biblis ein Block versagt, wie Fukushima versagt hat, ist Biblis in Wiesbaden.
Trotzdem sind auch 1000 Windräder kein Ersatz für ein einziges Atomkraftwerk. Ganz einfach, weil Sie ja wohl auch Strom aus der Steckdose erwarten, wenn kein Wind weht.
Zum anderen aber auch, weil die Verbesserung der CO2-Bilanz - doch wohl ein wesentliches Argument für den Ausbau der Windkraft - gerade nicht durch das Abschalten von Atomkraftwerken erreicht wird.
Was wir tatsächlich benötigen, wenn wir auf Atomkraft verzichten wollen, sind grundlastfähige, aber flexibel steuerbare Kraftwerke wie Gaskraftwerke, die derzeit aber – dank des Überangebots an billiger Kohle UND – aufgrund des stark gewachsenen Anteils erneuerbarer Energien- Überangebots an billigen Emissionszertifikaten eben gerade nicht gebaut werden, weil viel lieber, nämlich wirtschaftlicher, die Kapazitäten aus Kohlekraftwerken erhöht werden.
( http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/0,2828,890058,00.html )
Gleichzeitig fehlt es am koordinierten und konsequenten Ausbau von Speichermöglichkeiten für den durch Windkraftwerke unregelmäßig erzeugten Strom. Aber auch der scheitert an der derzeit zu geringen Wirtschaftlichkeit von Pumpspeicherkraftwerken, so dass zum Beispiel der Energieversorger Vattenfall das älteste Pumpspeicherkraftwerk Deutschlands bei Dresden, anstatt es für einen mehrstelligen Millionenbetrag auf den Stand der Technik zu bringen, lieber schließt (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/energiepolitik/energiepolitik-das-speicherproblem-12131613.html ) Es ist diese Unausgewogenheit von Aktionismus auf der einen Seite und mangelnder Koordinations- und Förderungsbereitschaft für die unverzichtbaren weiteren Säulen der Energiewende auf der anderen Seite , die wir kritisieren.
Warum denken Sie eigentlich, dass keine 30 Windräder auf dem Taunuskamm errichtet werden sollen. Sicher ist, dass 30 Standorte derzeit untersucht werden und 30 WKA europaweit durch die ESWE ausgeschrieben wurden. Das ist aber auch schon die einzige sichere Zahl in diesem Zusammenhang.
Welche Zahl haben Sie denn im Kopf? Die Aussage von Umweltdezernent Goßmann, dass „maximal 10 Windräder auf dem Taunuskamm“ errichtet werden sollen? Oder die „zwölf Windräder“, die nach Aussage der Wiesbadener Grünen „geplant“ seien. (Wiesbadener Tagblatt) Oder sollte man nicht doch eher der Aussage des Vorstandvorsitzenden der ESWE trauen (wir erinnern uns: die Taunuswind ist zu 50% eine Tochter der ESWE), der im Interview mit der Allgemeinen Zeitung ( http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/12237209.htm ) erklärt, dass ein Windpark auf dem Taunuskamm „etwa 20“ Windräder umfassen würde? Ist es da nicht plausibel, damit zu rechnen, dass von den 30 untersuchten Standorten, 30 als geeignet aus der Untersuchung hervorgehen werden, die damit auch für die Bebauung mit Windkraftanlagen – durch wen auch immer – zur Verfügung stehen werden?
Im Übrigen: denken Sie tatsächlich, „nur“ 10 Windkraftanlagen sind ein geringeres Problem für den Taunuskamm? Da die Windräder, um sich nicht gegenseitig in ihrer Effizienz zu beeinträchtigen, in einem Abstand von ca. 1000 m errichtet werden müssen, der Taunuskamm aber seiner Natur nach nun eben eine linienhafte Geometrie aufweist, werden auch schon bei 10 WKAs annähernd 10 km des Horizonts über Wiesbaden (vgl. hierzu die offizielle Fotosimulation im Wiesbadener Kurier vom 28.02.2013) von Windrädern verschönert.
Ach ja, die Frage nach den Sponsoren: sehr gute Frage! Zu den Sponsoren gehören Sie und ich gleichermaßen, da wir ja den Ausbau der – ansonsten ja auch nicht wirtschaftlichen – Windkraftanlagen ungefragt aufgrund des EEG und der damit erzwungenen Umlagen subventionieren.
(falls sie aber die „Sponsoren“ des Vereins Rettet den Taunuskamm meinten – die werden noch gesucht. Bisher muss der Verein, gänzlich unsubventioniert, allein mit den Zuwendungen seiner Mitglieder wirtschaften.)
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Verein Rettet den Taunuskamm