Kurz vorm Ziel?
Am 27.04.2015 hat die ESWE nun das lang erwartete "letzte Gefecht" offiziell mit dem Bauantrag nach BImSchG eröffnet (siehe auch Artikel im WK).
Ende des Jahres erwartet man die Genehmigung. Allen vorliegenden Fakten zum Trotz - von seltenen Fledermäusen bis zu bedrohten Vogelarten, vom Trinkwasserschutz bis zur fehlenden Rendite - soll dann 2016 der Taunuskamm um die Hohe Wurzel nach dem Willen der ESWE und Stadt Wiesbaden zerstört und zum Industriegebiet umgewandelt werden.
Geradezu grotesk wirkt dabei inzwischen der gewohnt deutsche endsieghafte Aktionismus mit dem die Wiesbadener Akteure hier wider die Vernunft "die Beschlüsse der Partei mit aller Kraft durchsetzen":
1. Mangelhafte Gutachten werden einfach durchgewunken, Widersprüche ignoriert.
2. Die eigentlich geplante Festsetzung des Regierungspräsidiums, Natura 2000 Gebiete grundsätzlich nicht als Windvorranggebiet zuzulassen, wurde einfach vor dieser Festlegung ausgehebelt.
3. Den von Herrn Höhler im Herbst 2014 auf einer Podiumsdiskussion genannten "mehr als 7m/s", die angeblich gemessen wurden, steht nun nicht nur der aktuelle Bauantrag mit 10 Schwachwindanlagen vom Typ E115 gegenüber. Die 7m/s seien eine legitimierende Information für den ESWE Aufsichtsrat und die finanzierenden Banken. Aha,... die Anträge unseres Vereins, diese Messdaten zu veröffentlichen, wurden jedoch mit dem Hinweis diese "könnten zu Fehlinterpretationen führen und seien ein Betriebsgeheimnis" abgelehnt.
4. Infraschall als potentielle Gesundheitsgefahr ist wenig erforscht. Statt eines Moratoriums bis zur Klärung dieser Frage wie in Dänemark (auch zum Investitionsschutz), wird in Deutschland fleißig weiter in 1km statt mindestens 3km Siedlungsnähe gebaut.
5. Das Bürgerbegehren in Wiesbaden (9300 Unterschriften wurden gesammelt) hat die Politik in Wiesbaden entgegen ihrer vorhergehenden Ankündigung dann in letzter Minute einfach mal für ungültig erklären lassen.
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