31.01.2014 - Alibi Bürgerforum oder nicht? Das ist die Frage und deswegen nehmen wir teil.
Vor einem Jahr wurden von der ESWE und der Stadt Wiesbaden bereits 3 Bürgerbeteiligungen durchgeführt. Die letzte in Wehen mit über 600 Teilnehmern und einer recht eindeutigen Aussage (=Absage) zum Projekt der 200m Giganten auf dem Taunuskamm.
Ein Jahr später liegen viele vernünftige Argumente gegen die unvernünftig durchgeführte Energiewende auf dem Tisch. Ökologisch wie ökonomisch hat sich der bundesweit um jeden Preis forcierte Windkraftausbau dabei inzwischen als Wahnsinn erwiesen.
Davon unbeeindruckt betreiben ESWE und die Stadt Wiesbaden ihr windiges Projekt auch mit teurem Werbeaufwand immer weiter.
Zuletzt konnten mit der groß angelegten Werbekampagne "Wiesbadener Windstärken" seit Oktober letzten Jahres 459 Befürworter für WKA auf dem Taunuskamm gewonnen werden. Diese Mittel wären in der aus unserer Sicht notwendigen Windmessung sicher besser angelegt gewesen.
Am Freitag, dem 31.01.2014, startet nun das vierte Bürgerforum zum Thema. Dabei sollen Bürger über verschiedene Formen der "erneuerbaren Energien" diskutieren und auf Basis der Ergebnisse verschiedener Workshops weitreichende Infrastrukturentscheidungen vorzeichnen, deren finanzielle und ökologische Auswirkungen weit über Wiesbaden hinausgehen und sich über Jahrzehnte erstrecken werden.
Das ist unter vielerlei Gesichtspunkten ein sehr ambitioniertes Vorgehen:
- Beschränkung auf ein kleines bekanntes Portfolio an Technologien
- Ungenügend betrachteteThemen wie Stadtentwicklung, Geologie, Trinkwasser, generell Auswirkungen auf die Natur, Wirtschaftlichkeit, Efizienz, Gesundheit usw.
- Fehlen der notwendigen physikalischen und technischen Kenntnisse auf dem Niveau akademischer Forschung
- Fehlende wissenschaftliche Erkenntnisse
- Fehlende technische Lösungen usw.
Eine seriöse "Empfehlung" seitens der adressierten Bevölkerung (letztlich Laien) innerhalb eines eineinhalbtägigen Workshops zu erarbeiten ist u.E. unmöglich. Vielmehr entsteht hier der Eindruck, dass durch die Beschränkung auf ein bekanntes Portfolio an Technologien und durch die Vorfestlegung, innerhalb dieser auf jeden Fall irgendwelche Projekte - losgelöst von ihrer Sinnhaftigkeit - in Wiesbaden realisieren zu wollen, der "Gewinner" schon feststeht.
Die Zusammensetzung des Symposiums lässt ferner befürchten, dass hier ein bereits fest avisiertes Vorhaben - konkret die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald - mittels einer öffentlichen Diskussion nur bedingt relevanter Themen seitens bedingt entscheidungskompetenter Bürger eine Legitimation erfahren soll.
Trotz dieser Skepsis ist unser Verein gern bereit, sich konstruktiv an dieser Veranstaltung zu beteiligen.
Wir empfehlen daher unseren ca. 900 Mitgliedern sowie allen anderen interessierten Bürgern ihr KnowHow in dieses Forum einzubringen.
Da speziell das Thema Windkraft inzwischen tiefe Gräben durch die Gemeinden und ihre Bürger gezogen hat, ist diese Empfehlung mit der dringenden Bitte verbunden, die gebotene Sachlichkeit und Fairness stets walten zu lassen.