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Verantwortungslos

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„Verantwortungslos, nennt die Wiesbadener Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Hinninger die Entwicklung in Sachen Windkraft auf dem Taunuskamm.“ Ins gleiche Horn bläst der künftige Wiesbadener Oberbürgermeister und SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Gerich. Verantwortungslos ist die Sicht beider. Verantwortungslos gegenüber den Menschen in Wiesbaden und Umgebung wäre die Errichtung von Windkraftanlagen auf dem Taunuskamm. Dort domminiert der für die Wasserversorgung bedeutende Quarzit der Taunuskammeinheit. In dessen Klüften sammelt sich das Grundwasser, das die Wiesbadener Wasserstollen speist, auch außerhalb von Wasserschutzgebieten. Denn die Wasserschutzzone III umfasst per Definition zwar das gesamte Einzugsgebiet geschützter Wasserfassungen, doch nur rein theoretisch. Die tatsächlichen tektonischen Verhältnisse mit vermuteten und nicht bekannten Klüftungen und Verwerfungen bergen eine immense Gefahr für das Grundwasser, da dessen tatsächliche Wege nicht bekannt sind. Der Taunus ist Erdbebengebiet (Idsteiner Senke, Taunusrandverwerfung) so dass jederzeit neue Klüfte und somit neue nicht berechenbare Grundwasserleiter im Quarzit entstehen können. Eine 5-MW-Turbine benötigt 700 bis 1000 l Öl, die bei einem Leck oder einem sonstigen Unfall ins Grundwasser gelangen können. Zudem würden bei der Errichtung von Windkraftanlagen weite Bereiche der quartären Deckschichten und die in ihnen entwickelten Böden zerstört, die eine wichtige Rolle hinsichtlich der Filterung und Pufferung von Schadstoffen einnehmen, was sich bei einem möglichen Leck oder Unfall noch fataler auswirken würde. Insgesamt gesehen wäre die Errichtung von Windkraftanlagen auf dem Taunuskamm aus geowissenschaftlicher Sicht verantwortungslos und eine nicht kalkulierbare Gefahr für die Menschen in der Landeshauptstadt.

Dr. Alexander Stahr, Wiesbaden